Smart Home Studie 2018: Plattform Ecosysteme und Kooperationen sind die Zukunft

Lesezeit: 6 Minuten

Smart Home, hat das nicht etwas mit Spielerei zu tun? Weitaus mehr als das! Die Branche ist längst höchst relevant für die Wohnungswirtschaft. Denn Smart Home hat mehr zu bieten als Lichtausmachen per Sprachsteuerung. Dies zeigt auch eine Smart Home Studie unter Experten der Branche.

Im Rahmen des nach 2011 bereits zum fünften Mal aufgesetzten „Smart Home Experten Monitor” von KOTSCHI CONSULTING in Kooperation mit Bitkom e.V. werden regelmäßig die aktuellen Entwicklungen im Smart Home Markt beleuchtet und mit ausgewählten Experten eingehend diskutiert. Die nicht-kommerzielle Initiative „Von Smart Home Experten für Smart Home Experten“ hat sich bereits seit Jahren als DAS BRANCHENBAROMETER für im Smart Home Markt agierende Unternehmen aus Industrie und Handel etabliert.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Phase A: Smart Home Experten Monitor 2018 mit 33 Experteninterviews, 7 Länder
  • Phase B: Adressiert über 600 im Smart Home Markt agierende Unternehmen
  • Realität im Smart Home Markt noch ernüchternd – Komplexe Smart Home Systeme schwer “vermittelbar”
  • Interoperabilität von Smart Home Produkten hat höchste Priorität – Voraussetzungen hierfür müssen viele Anbieter erst noch schaffen
  • Offene Plattformen und zielgerichtete Partnerships zwischen den einzelnen Anbietern seien der Schlüssel für zukünftigen Erfolg
  • Smart Home wird in immer mehr Branchen zum „MUST HAVE“ im Wettbewerb um das Kerngeschäft sowie zum festen Bestandteil jeglicher Produkte mit Touchpoint „Haus / Gebäude“
  • Interesse und Aufmerksamkeit potenzieller Kunden müsse erst noch gewonnen werden

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Smart Home in der Wohnungswirtschaft bereits Realität, aber nicht als „Spielerei“

Nicht selten kommt es vor, dass Lösungen aus dem Bereich Smart Home in eine Schublade gesteckt werden. Fragt man nach dem Mehrwert solcher Systeme, sind die Antworten häufig recht eindimensional. Bequemlichkeit, Spielerei für Privatpersonen, kleine Helfer im Alltag. Doch es gibt gute Gründe, weshalb die Wohnungswirtschaft Smart Home nicht allzu schnell abtun sollte.

Einerseits halten intelligente Vernetzungstechnologien und smarte Geräte bereits seit Jahren Einzug in die Haushalte der Verbraucher. Andererseits gewinnen Themen rund um erneuerbare Energien (z.B. Photovoltaik-Anlagen), Mieterstrom, effiziente Heizungssteuerungen, Assisted Living, Sicherheitssysteme, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, Smart City Anwendungen, Car Sharing etc. zunehmend an Bedeutung für die Wohnungswirtschaft. Sie betreffen nicht nur deren Infrastruktur und Geschäftsprozesse, sondern bieten auch neue Erlösmodelle. In der Praxis besteht dann die Herausforderung, die jeweiligen Einzel-Anwendungen wie Smart und Sub Meter, Rauchmelder, digitale Schließsysteme und sonstige „smartifizierte“ Geräte und Mehrwertdienste unterschiedlichster Hersteller auf einer Plattform zu vernetzen, um sie überhaupt für die Wohnungswirtschaft effizient nutzbar zu machen und zwar ohne Erhöhung des Verwaltungsaufwandes.

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Einschätzung von Experten in Smart Home Studie

Immer mehr Branchen positionieren sich mit unterschiedlichsten Geschäftsmodellen im Smart Home Markt. Dabei wird die Vernetzung verschiedener Anwendungen mit dem Internet zu einem Standard-Feature, also einem „Musst have“ für nahezu alle Produkte. Beispiele sind Telekom, Amazon, Google, Apple, Samsung, die gesamte HVAC (Heating, Ventilation and Air Conditioning) und Elektroindustrie, Automobilhersteller wie BMW und VW etc. Also ist es höchste Zeit, die Smart Home Geschäftsmodelle und die dahinter liegenden Marktmechanismen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Smart Home Experten Monitor 2018

Zu diesem Zweck führt KOTSCHI CONSULTING bereits seit 2011 zusammen mit dem digitalen Branchenverband Bitkom e.V. einen umfassenden Smart Home Experten Monitor durch. In zwei Teilen werden in diesem Rahmen die Entwicklungen im Smart Home Markt mit den beteiligten Industrieexperten beleuchtet. Der erste Teil der Studie, der in diesem Blogbeitrag zusammengefasst wird, setzt den Fokus auf eine vertiefende Diskussion der Smart Home Marktmechanismen. Dazu wurden insgesamt 33 Interviews mit Experten aus 31 Unternehmen und 7 verschiedenen Ländern durchgeführt. Die Experten gehören sowohl der Smart-Home- wie auch der Immobilienbranche an. Darunter befinden sich unter anderem auch Telekom, E.on und innogy.

Die Kernergebnisse sind dementsprechend für alle Parteien der Wohnungswirtschaft relevant.

#1 Marktentwicklung aktuell noch ernüchternd

Beim Thema Marktentwicklung der Branche sind sich die Experten des Smart Home Monitors 2018 einig: Der Markt habe noch großes Entwicklungspotenzial und sei bisher wenig ausgereift. Der zunehmenden Masse an Produkten fehle es an echten Mehrwerten, auch begründet durch fehlende Interoperabilität zu den jeweils relevanten Smart Home Plattformen. Es gebe viele Anbieter, die auf den Zug „Smart Home“ aufspringen: Die Folge sei eine für den Kunden kaum zu erfassende Vielzahl an Angeboten, häufig auch unbekannter Marken. Hinzu komme, dass die Mehrheit der aktuellen Smart Home Nutzer weniger an ganzheitlichen Systemen interessiert seien. Kaufentscheidend sei häufig eine bestimmte Einzelanwendung, die überzeugen kann. Ein klares Indiz noch für einen frühen Markt.

„Viele sehen einen Hype und springen einfach auf die Blase auf.“

Auch TV-Kampagnen von Amazon & Co. bescheren dem Handel nur kurzfristige „Absatz-Spitzen“. Kunden verlieren schnell das Interesse an Gadgets, wenn die Komplexität der Kaufentscheidung zu hoch sei oder generell der Zusatznutzen über die „Spielerei“ hinaus fehle. Der Bedarf an umfassenden Smart Home Systemen scheint somit bei den meisten Kunden nicht besonders ausgeprägt zu sein.

Daraus resultiere der zunehmende Eindruck in der Branche, dass es sich bei Smart Home immer noch um eine Welt für Technik-Enthusiasten in einer frühen Marktphase handle. Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung gelte es aber, jetzt die „Plattform-Weichen“ zu stellen.

#2 Plattformen und Partnerships

Bei Fragen rund um das Thema Plattformen und Kooperationen ist die Grundstimmung der Experten positiv. Die Vernetzung innerhalb der Branche sei enorm wichtig und zukunftsweisend. Dazu gehöre insbesondere die Offenheit der einzelnen Systeme. Insellösungen, die anderen Geräteherstellern und Anbietern von Mehrwertdiensten keine offenen Schnittstellen zur Verfügung stellen, seien in einer zunehmend vernetzten Welt nicht wettbewerbsfähig. „Auf geschlossene Systeme fallen nur noch Smart Home unerfahrene Kunden rein“, berichtet ein Experte im Interview.

Auch die Zusammenarbeit mit Startups nimmt weiter an Fahrt auf. Damit ließe sich der auch zunehmend vom Kunden geforderte digitale Wandel in der Wohnungswirtschaft vollziehen, ohne bestehende Lösungen von Beginn an komplett zu verdrängen.

Vergleiche man Deutschland beispielsweise mit dem U.S.-amerikanischen Markt, könne man Unterschiede bei der Kundenakzeptanz und Marktentwicklung ausmachen. Viele amerikanische Unternehmen und auch Kunden stehen Smart Home Innovationen deutlich weniger skeptisch gegenüber als Deutsche. Dadurch wird auch die Marktentwicklung in den USA weniger ausgebremst als hierzulande. Experten schätzen, dass der deutsche Smart Home Markt „locker noch 2 bis 3 Jahre vom Massenmarkt entfernt“ sei.

#3 Wo geht die Reise hin? Die Zukunft von Smart Home

Versucht man die Zukunft der Smart Home Branche einzuschätzen, wirft man einen Blick auf deren Herausforderungen. Ebenfalls ein Thema, mit dem sich der Smart Home Experten Monitor 2018 auseinandersetzt. Zunächst müsse die Positionierung und Rolle der Unternehmen im Smart Home Markt an Klarheit gewinnen. Nicht zuletzt wird dies durch deren Plattform-Strategien determiniert. Damit werde auch für Kunden der Mehrwert der Vernetzung im Smart Home klarer herausgestellt.

Ecosystem-Plattformen stärken dabei nicht nur die Branche, sondern machen die jeweiligen Einzelanwendungen im Gesamtkontext des Smart Home anwenderfreundlich.

Weitere Informationen zum Thema: “Smart Home für die Wohnungswirtschaft”

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Lösungen gemeinsam nutzbar machen

Das elektronische Schließsystem KIWI beispielsweise, wenn auch als PropTech-Unternehmen kein klassischer Smart-Home-Kandidat, hat die Bedeutung von einem starken Netzwerk ebenfalls erkannt. Mittels zahlreicher Kooperationen mit Aareon, Schindler Deutschland und vielen weiteren Größen der Wohnungswirtschaft ist es gelungen, KIWI eine Vielzahl von Kunden zugänglich zu machen. Dabei profitieren verschiedene Nutzergruppen von dem digitalen Schließsystem. Wohnungsunternehmen, Hausverwalter, Dienstleister und Mieter können dank des dichten Netzwerks der PropTech-Branche von den Vorteilen profitieren. Über die KIWI API-Schnittstelle kann das elektronische Schließsystem einfach in bereits bestehende Software-Lösungen integriert werden.

Smart Home Experten Monitor 2018 – Phase B: Welche Smart Home Geschäfts- und Erlösmodelle derzeit in der Praxis dominieren, wie Unternehmen ihre Plattform-Strategien ausrichten und welche Art von Smart Home Kooperationen sich als geeignet erweisen, erfahren Sie in Teil 2 des Smart Home Experten Monitor 2018. Bereits mehr als 200 Unternehmen haben an der Umfrage teilgenommen. Lesen Sie in Kürze eine Zusammenfassung der Smart Home Studie hier auf dem KIWI Blog.

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