Lohnt es sich wirklich von dem klassischen Schließzylinder mit Metallschlüssel auf ein elektronisches Türschloss umzusteigen? Ist das nicht eher etwas für Büros als fürs Zuhause? Die Antwort: Insbesondere für Mehrfamilienhäuser lassen sich einige Vorteile elektronischer Türschlösser feststellen. Vermieter und Hausverwalter erleichtern sich selbst und ihren Mietern das Leben.
Das Wichtigste in Kürze:
- Für Hausverwalter und Vermieter die wichtigsten Vorteile elektronischer Türschlösser zusammengefasst
- Elektronische Türschlösser erhöhen die Sicherheit im Mehrfamilienhaus
- Die Vergabe von Zutrittsrechten wird flexibel und sicher
- Bei Schlüsselverlust die Schließanlage austauschen? Unnötig mit elektronischem Türschloss
- Intelligente Systeme können flexibel erweitert werden
- Mehr Komfort für Mieter und Mitarbeiter
- Kosten sparen: Einsparungspotenzial können Sie hier genau berechnen.
#1 Sicherheit Schlüsselverlust
Schnell ist es passiert: Ein Mieter verliert seinen Schlüssel. Die Konsequenzen können weitreichend sein. Nicht nur der Mieter wird von dem Gefühl der Unsicherheit geplagt: Bin ich in meinen eigenen vier Wänden noch sicher? Auch der Vermieter muss sich Gedanken machen. Ohne Austausch des Schlosses besteht kein Versicherungsschutz mehr. Handelt es sich um den Schlüssel zu einer Schließanlage, und es können demnach mehrere Schlösser mit ihm geöffnet werden, ist unter Umständen die Sicherheit der gesamten Immobilie in Gefahr. Der Austausch einer Schließanlage kann teuer werden.
Ein großer Vorteil elektronischer Türschlösser ist die gesteigerte Sicherheit im Fall des Verlusts eines Zugangsmediums. Häufig gibt es die Möglichkeit, das elektronische Türschloss mit einem kleinen Transponder, den man bei sich trägt, zu öffnen. Dieser kann ebenfalls verloren gehen. Der Unterschied zum Verlust eines mechanischen Schlüssels ist jedoch die schnelle Reaktionszeit. Bemerkt man zum Beispiel den Verlust eines Transponders, kann dieser sofort gesperrt werden, sodass er für einen Finder oder Dieb nutzlos ist.
Die Immobilie ist weiterhin sicher, ohne dass auch nur ein einziges Schloss ausgetauscht werden musste. Nutzt der Bewohner weitere Zugangsmethoden neben dem Transponder, kann er außerdem beispielsweise durch Türöffnen mit einer App problemlos ins Haus gelangen. So steht er im Vergleich zu einem klassischen Türschloss bei „Schlüssel-“verlust nicht einmal vor verschlossenen Türen.
#2 Keine illegalen Schlüsselkopien
Ein weiterer Pluspunkt in puncto Sicherheit: Die Zugangsberechtigung kann nicht illegal vervielfältigt werden. Vermietern wird dieses Gefühl vertraut sein: Ein Mieter zieht aus und gibt am Ende der Mietperiode seine Schlüssel zurück. Doch sind das wirklich alle vorhandenen Exemplare? Wie kann ein Vermieter oder Verwalter sicherstellen, dass nicht weitere Ausführungen von Haus- und Wohnungsschlüssel in Umlauf sind? Er kann es nicht. Ein Rest an Ungewissheit wird bleiben.
Ein elektronisches Türschloss macht diesem Risikofaktor ein Ende. Zieht der Mieter aus der Wohnung aus, werden ihm mittels Verwaltungssoftware sämtliche Zugangsberechtigungen entzogen. So kann die volle Schlüsselhoheit des Vermieters hergestellt werden, selbst wenn der Mieter nicht alle Transponder oder ähnliches zurückgegeben hat. Diese werden einfach deaktiviert.
#3 Flexibles Management der Zutrittsrechte
Nicht nur im Fall eines Schlüsselverlusts bietet die flexible Vergabe von Zutrittsrechten Vorteile. Insbesondere der Hausverwaltung kann ein elektronisches Türschloss den Arbeitsalltag erleichtern. Durch den Ersatz des Metallschlüssels mit elektronischen Türöffnern findet die Erteilung von Zugangsberechtigungen ohne Schlüsselübergaben statt. Auch das Entziehen einer Berechtigung wird einfach vom Schreibtisch aus erledigt. Die Nutzer können beispielsweise alle ausgestatteten Türen im KIWI Portal jederzeit online einsehen und verwalten.
Benötigen Dritte Zugang zum Wohnhaus, wie etwa Handwerker oder Reinigungspersonal, kann der Verwalter ihnen auch kurzfristig eine Zugangsberechtigung erteilen. Über eine App können diese vom Smartphone aus die Haustür öffnen. Die Hausverwaltung profitiert demnach in ihrer Zusammenarbeit mit Dienstleisterunternehmen vom Einsatz eines elektronischen Türschlosses.
Auch für den Mieter gibt es Vorteile elektronischer Türschlösser beim Schlüsselmanagement. Es ist nicht notwendig, extra einen Zweitschlüssel beispielsweise für den Babysitter anzufertigen. Bei vielen Lösungen können auch die die Mieter einfach über eine Smartphone App Zugangsberechtigungen erteilen und entziehen.
#4 Erweitern der elektronischen Schließanlage
Des Weiteren fällt die erweiterbare Kombinierbarkeit einzelner Türschlösser unter die Vorteile elektronischer Türschlösser. Ein Mehrfamilienhaus umfasst eine Vielzahl von Schlössern. Nicht jeder Mieter oder Dienstleister darf zu allen Schlössern Zutritt haben, während der Hausmeister beispielweise ausgeweitete Zugangsrechte benötigt. Die Komplexität solcher Systeme kann insbesondere eine Herausforderung darstellen, wenn neue Nutzer oder Schlösser hinzugefügt werden müssen.
Das Gefüge elektronischer Türschlösser ist –je nach Anbieter – immer weiter ausbaubar. Ohne aufwendige Umstellungen oder Herstellung und Aushändigung neuer Schlüssel können weitere Türen mit elektronischen Türschlössern ausgestattet werden. Benötigt ein Nutzer plötzlich Zugang zu einer weiteren Tür, kann ihm diese Berechtigung schnell und individuell erteilt werden. Ohne Schlüsselübergabe, Schlösser zu tauschen oder nachmachen zu lassen. Bei intelligenten elektronischen Schließanlagen bleibt das Schließmedium – z.B. Transponder oder App – gleich. Es werden lediglich die Zutrittsrechte digital angepasst.
#5 Kombinierbarkeit verschiedener Zutrittskontrollen
Bei einem klassischen Türschloss mit Metallschlüssel ist simpel erklärt, wie man es Öffnen kann: mit dem Schlüssel. Wenn jemand den Schlüssel hat, kann er das Haus betreten. Die Vorteile elektronischer Türschlösser umfassen variable Sicherheitsstufen. Es gibt nicht nur eine Art, eine Tür zu öffnen. Bei manchen Systemen kann man unterschiedliche Türöffner-Tools miteinander verbinden. Neben der Öffnung per Transponder oder Smartphone-App kann der Nutzer Keypads mit Zugangscode, Fingerabdrucklesegeräte oder Lesegeräte für Codes per Sprachbefehl nutzen.
Somit ist es möglich auf verschiedene Arten die Zugangsberechtigung zu überprüfen. Es wird nicht nur festgestellt, ob der Nutzer das richtige Werkzeug in Form eines Schlüssels oder Transponders besitzt, sondern zusätzlich ob biometrische Merkmale und das nötige Wissen mittels Pincode bei ihm übereinstimmen. Für Wohnungsunternehmen ist es also durchaus interessant, sich einen breiten Überblick über den Markt elektronischer Türschlösser zu verschaffen.
#6 Wertsteigerung der Immobilie – auch für den Mieter
In Zeiten der Digitalisierung besonders wichtig: Verlieren Sie nicht den Anschluss! Wer die rechtzeitige Umrüstung auf intelligente Schließsysteme verpasst, wird zukünftig deutlich mehr Zeit beim Schlüsselmanagement verlieren als Mitbewerber.
Auch bei potenziellen Mietern kann ein elektronisches Türschloss das Interesse wecken. Insbesondere der Sicherheitsaspekt und die Integrierbarkeit in Smart Home Systeme wird für Mieter immer attraktiver.
Nicht nur für die Hausverwaltung gibt es Vorteile elektronischer Türschlösser! Sie erhöhen den Wert der Wohnung für den Mieter. Mieter organisieren mit einem elektronischen Zugangssystem ihren Alltag weitaus bequemer. Neben der bereits erwähnten flexiblen Vergabe von Zugangsberechtigungen, beispielweise an die Nachbarin zum Blumengießen während der Urlaubszeit, gibt es noch weitere Vorzüge. Nutzer können ihren Transponder auf den handsfree-Modus einstellen. Das bedeutet, dass es ausreicht, den Transponder in der Hosen- oder Handtasche mit sich zu führen und die Hauseingangstür nach berührloser Aktivierung einfach aufzudrücken. Das Eintreten mit schweren Einkaufstüten oder dem Kind auf dem Arm ist kein Problem mehr. Durch diese Barriere-Reduzierung können auch ältere Menschen oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen länger in der eigenen Wohnung bleiben.
Darüber hinaus ist eine buchstäbliche Erleichterung das Schrumpfen des Schlüsselbunds. Die elektronische Variante des Türöffnens macht die meisten Schlüssel überflüssig und verringert somit das Gewicht in der eigenen Hosentasche.
#7 Reduzierte Kosten
Sind elektronische Türschlösser nicht viel teurer als mechanische? Ein Irrtum, der sich leicht widerlegen lässt. Denn allein der Austausch einer Schließanlage ist ein erheblicher Kostenpunkt. Hinzukommen die gesparten Arbeitswege, denn Schlüsselübergaben werden überflüssig. Handwerkern und Maklern müssen keine Türen mehr von Hausverwaltern aufgeschlossen werden und die veranschlagte Zeit der Schlüsselverwaltung reduziert sich durch Verwaltungssoftware auf ein Minimum. Auch Dienstleister, wie beispielsweise Entsorgungsunternehmen, sparen Zeit und Geld.
Neben den Hardware-Kosten, wie Schließanlage und Schlüsselsafe, werden demnach auch Kosten im Prozess der Schlüsselverwaltung gespart. Die Dokumentation wird vereinfacht und Kosten für den Schlüsselnotdienst reduzieren sich stark.
Mit dem kostenlosen KIWI Rechner können Sie mit nur 3 Angaben Ihr individuelles Einsparungspotenzial beim Schlüsselmanagement berechnen.
Die digitale Zukunft
Die Vorteile elektronischer Türschlösser sind umfangreich und beinhalten verschiedenste Aspekte. Ob Sie die Sicherheit des Mehrfamilienhauses erhöhen, Kosten und Aufwand des Schlüsselmanagements reduzieren oder den Alltag Ihrer Mieter erleichtern möchten – elektronische Systeme eröffnen vielerlei Möglichkeiten.
Mit Blick in die Zukunft bleibt auch der demografische Wandel nicht unbeachtet. Komfort und Sicherheit im Alter wird ein zunehmend wichtiges Thema sein. Außerdem gewinnt der Onlinehandel weiterhin an Bedeutung. Pakete bis vor oder sogar in die Wohnung zu liefern ist für Zulieferdienste ein festes Projekt. Nachhaltige Planung ist somit in der Wohnungswirtschaft unerlässlich. Elektronische Türschlösser führen die Schlüsselverwaltung ins digitale Zeitalter .
Welchen Vorteil finden Sie besonders spannend? Fallen Ihnen zusätzliche Punkte ein? Wo sehen Sie Nachteile? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Dr.-Ing. Claudia Nagel hatte die Idee zu KIWI und gründete das PropTech 2012 gemeinsam mit Christian Bogatu und Peter Dietrich. Vor der Unternehmensgründung war die promovierte Ingenieurin Projektleiterin bei McKinsey. Als Erfinderin von KIWI ist sie die Expertin für alle Schlüsselthemen.
Hallo, ich finde nicht unbedingt, dass elektronische Schlösser sicherer sind. Man kann diese oft mit einem speziellen Gerät kopieren. Da finde ich es besser, wenn man die Tür mit einem sicheren Fingerprint schützt. Aber es gibt eigentlich immer eine Art um ein System zu hintergehen. Danke für den tollen Blog!
Hallo Herr Sucher,
vielen Dank für Ihr Kommentar. Wir freuen uns über den Austausch.
Das elektronische Türschloss trägt insofern zur Sicherheit einer Immobilie bei, weil abhanden-gekommene Transponder sofort digital gesperrt werden können. Das Öffnen einer Tür mit diesem Transponder wäre dann nicht mehr möglich. Ganz im Gegenteil zum herkömmlichen Metallschlüssel. Die Sicherheitsfrage beschäftigt uns natürlich sehr. Daher finden Sie hier einen direkten Vergleich zwischen dem Metallschlüssel und dem KIWI Transponder in Bezug auf die Sicherheit beider Varianten: https://kiwi.ki/kiwi-sicherheit/
Beste Grüße
Claudia Nagel