Genossenschaften
Seit dem 19. Jahrhundert gibt es Genossenschaften. Anlass der Gründung war die industrielle Revolution. Es wurden immer mehr Arbeiter benötigt, aber der Wohnraum fehlte. Der freiwillige Zusammenschluss der Mitglieder sollte den Einzelnen vor Ausbeutung schützen und jedem eine gesunde, gut ausgestattete Unterkunft ermöglichen.
Die Grundsätze sind heute wie damals, Solidarität sowie jedes Mitglied kann mitbestimmen und hat somit das Mitwirkungsrecht inne. Die Interessen orientieren sich an den Mitgliedern und nicht an fremden Kapitalgebern. Dies liegt am Identitätsprinzip, das bedeutet, dass durch das Mitbestimmungsrecht jedes Mitglied Eigentümer und zugleich Kunde ihrer Genossenschaft ist.
Ihr Aufbau ist darauf ausgerichtet den Mitgliedern und nicht Dritten zugunsten zu handeln. Es gibt zwar einen Vorstand und Aufsichtsrat, aber entscheidende Fragen werden in der Generalversammlung geklärt. Dort hat jedes Mitglied eine Stimme, unabhängig von ihrer Kapitalbeteiligung. Zusätzlich gehört jeder Zusammenschluss einem gesetzlichen Prüfungsverband an. Dieser führt regelmäßig Jahresabschlussüberprüfungen durch.
Das Ziel der heutigen Genossenschaften ist es, ihre Mitglieder wirtschaftlich zu unterstützen oder deren soziale oder kulturelle Belange zu fördern. Dies wird als genossenschaftlicher Förderzweck bezeichnet. Es gibt in ganz Deutschland 2000 Genossenschaften. Ihnen inne sind 2,2 Millionen Wohnungen., in denen 5 Millionen Menschen leben. Die Genossenschaften investieren in Neubau, Instandhaltung und Modernisierung pro Jahr über 4 Milliarden Euro.
Kommunale & öffentliche Wohnungsunternehmen
Wie der Name schon sagt, beteiligen sich hier die Kommunen beziehungsweise das Land oder der Bund. Dadurch stehen sie eng mit der Stadtentwicklung zusammen und fördern diese stark. Ihre grundsätzlichen Aufgabenbereiche in der Immobilienbranche sind Bau, Bewirtschaftung, Verwaltung und Vermarktung von eigenen Wohnimmobilien. Deutschlandweit gibt es 740 kommunale und öffentliche Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften insgesamt 2,5 Millionen Wohnungen. In diesen wohnen rund 5,2 Millionen Menschen. Die größten kommunalen Wohnungsunternehmen sind die SAGA Unternehmensgruppe mit rund 132.000 und die degewo mit 73.000 Wohnungen.
Private Wohnungsunternehmen
Ihr Ursprung ist im 19.Jhr. der Werkswohnungsbau. Dies sind Unterkünfte von Industrieunternehmen für ihre Mitarbeiter. In den 2000er Jahre gab es einen enormen Anstieg der privaten Wohnungsunternehmen. Grund hierfür waren Übertragungen von Wohnungsportfolios oder ganzen Wohnungsunternehmen durch die öffentliche Hand an private Investoren. Derzeit sind in Deutschland 150 private Wohnungs- und Immobilienunternehmen, welche 1 Millionen Wohnungen innehaben. Mit 350.00 Wohnungen ist das private Wohnungsunternehmen Vonovia Marktführer auf dem Immobilienmarkt. Vonovia bietet in ganz Deutschland Wohnungen an. Gefolgt von Deutsche Wohnen mit rund 160.000 Wohneinheiten.