Home Automation Frequenz

Funk statt Kabel – Ein gut durchdachtes Smart Home kann auch in Gebäuden ohne Kabelverlegungen integriert werden. Dabei gibt es zurzeit mehrere Funksysteme, die nicht miteinander kompatibel sind. Das Gute daran ist der Wettbewerb untereinander, mit dem die Preise fallen und die Qualität steigt. Allerdings muss man sich auf einen Hersteller beziehungsweise Standard festlegen.

Dabei wird zwischen zwei Funksystemen unterschieden: dem proprietären und standardbasierten.

Proprietäre Systeme

Beim proprietären System stammt das Funksystem von einem Anbieter. So sind die Produkte des Anbieters meist gut miteinander abgestimmt und dementsprechend kompatibel. Doch gleichzeitig ist man auf die Auswahl des Herstellers begrenzt und muss vorher entscheiden, ob sie alles beinhaltet, das im persönlichen Smart Home vorhanden sein soll. Gleichfalls muss bei proprietären Funksystemen darauf gehofft werden, dass der Anbieter auch in Zukunft für Erweiterungen oder Ersatzteile zur Verfügung steht.

Standard-basierte Systeme

Bei standardbasierten Systemen handelt es sich um einen veröffentlichen Standard, der von mehreren Herstellern genutzt wird. So entstehen viele kompatible Produkte, dementsprechend hoch ist die Vielfalt und Langzeitliefersicherheit. Die meisten Funkanbieter für Smart Home verwenden 434 oder 868 MHz Frequenzen. Neben der Sendeleistung ist auch die Wellenlänge bedeutsam.

Die 868-MHz-Wellen können beispielsweise besser durch Gebäudewände und weitertragen. Diese nutzt zum Beispiel KIWI, eine elektronische Schließanlage mit Online Portal, zur Kommunikation von Gateway und Türsensor. Ein weiteres Beispiel ist die ebenfalls freie Frequenz von 2400 MHz. Diese hat zwar eine geringere Wellenlänge, doch durch die große Sendeleistung wird sie beispielsweise für Bluetooth, WLAN und einige Audio- und Video-Übertragungssysteme genutzt.

Jede Frequenz hat seine Vor- und Nachteile, doch alle lizenzkostenfreien Funksysteme sind Bestand der sogenannten ISM-Bänder.

ISM steht für Industrial, Scientific und Medical. Jene haben allerdings Auflagen, an die sich die Hersteller halten müssen. Eine davon ist die Begrenzung der Sendeleistung auf 25 mW sowie maximal erlaubte Arbeitszyklus von einem Prozent. Das bedeutet, der Sender darf nur 36 Sekunden innerhalb einer Stunde senden. Für die Gebäudeautonomie ist dies ausreichend. Das trifft aber nicht auf Audio- oder Bildübertragung zu. Zu den ISM Nutzern gehören zum Beispiel ZigBee, Z-Wave, HomeMatic, RWE, viele Baumarkt-Produkte, die meisten Garagentorsteuerungen, EnOcean und KNX-RF.