Das börsennotierte Wohnungsunternehmen Akelius, das weltweit rund 45.000 Wohnungen in Metropolen wie New York, Paris, London, Berlin und Stockholm besitzt und bewirtschaftet, befasst sich bereits seit Jahren mit dem Thema digitalem Türzugang. Im Interview erklärt Pawel Wysocki, Head of Berlin West bei Akelius, warum die Wahl schon früh auf KIWI fiel und wie die nächsten Schritte nach der erfolgreichen Pilotphase aussehen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Akelius verglich frühzeitig die verschiedenen Anbieter für digitale Schließanlagen.
- Während der Pilotphase mit KIWI ersparten sich Akelius-Mitarbeiter zahlreiche persönliche Schlüsselübergaben und optimierten zugleich ihr Zeitmanagement.
- Das hohe ökonomische Potential, das die Schließanlage bietet, soll künftig noch besser genutzt werden.
Wann haben Sie begonnen Sich mit dem Thema digitaler Türzugang zu beschäftigen und warum?
Pawel Wysocki: Seit 2015 setzen wir uns intensiv mit dem Thema digitaler Türzugang auseinander. Im Wesentlichen ging es uns um eine einheitliche Zugangslösung für unseren Bestand ohne Schlüssel.
Dies bietet perspektivisch eine Reihe von Möglichkeiten, sowohl für den Komfort unserer Mieter als auch für interne Prozesse und deren Beschleunigung. Zum Beispiel lassen sich durch einen digitalen Türzugang Besichtigungen aus der Ferne oder die Lieferungen von Baumaterialien in Leerwohnungen ermöglichen. Als Test rüsteten wir bereits 2016/17 rund 1.300 Wohnungen in insgesamt 23 Objekten aus.
Was war Ihnen bei der Auswahl des richtigen Systems besonders wichtig? Warum haben Sie sich schlussendlich für KIWI entschieden?
Wysocki: Uns war es wichtig mit einem System zu arbeiten, dass unseren Anforderungen entspricht und sich flexibel einsetzten lässt. Daher sollte es ein offenes System mit größtmöglichem Nutzen für alle Stakeholder sein. Für KIWI haben wir uns entschieden, da es zu dem Zeitpunkt das innovativste Produkt war und sich damit unsere Vorstellungen am besten umsetzen ließen.
Welche Kernprobleme hat die Installation von KIWI bei Ihnen gelöst?
Wysocki: Die Installation von KIWI ermöglicht uns das Zugangsmanagement zur Haupttür und den Wohnungen in unseren Objekten. Das erspart die persönlichen Schlüsselübergaben zum Beispiel bei Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen. Ebenso ist eine Optimierung des Zeitmanagements möglich. Es muss nicht immer ein Kollege vor Ort sein, um den Zugang zu ermöglichen. Das erleichtert Terminabsprachen und spart Fahrtwege.
Inwiefern sehen sie einen wirtschaftlichen Vorteil durch den Einsatz digitaler Schließsysteme?
Wysocki: In Anbetracht der Tatsache, dass der herkömmliche Schlüssel zunehmend ausgedient hat, weist eine zeitgemäße Lösung ein hohes ökonomisches Potenzial auf. Der digitale Zugang macht uns schneller und ermöglicht neben der Effizienzsteigerung auf Baustellen/Sanierungsobjekten die Entwicklung von neuen Prozessen und Kundenerlebnissen. Ein Beispiel dafür ist die Erhöhung der Paketzustellungsquoten in unseren Objekten. Außerdem können wir Wohnungsbesichtigungen anbieten, welche nicht an die physischen Verfügbarkeiten der Kollegen gebunden sind. So können wir Wohnungsbesichtigungen im Self-Service-Modus anbieten.
Wie sieht das Feedback von Mitarbeitern, Mietern und Dienstleister aus?
Wysocki: KIWI erfüllt alle funktionalen Ansprüche. Sobald wir das System mit unserer Software nahtlos verbinden können, sehen wir enorme Steigerungen über alle Nutzergruppen hinweg, die zu einer erheblichen Leistungssteigerung führen können. Erste Erfahrungen mit unseren Anwendungsmöglichkeiten sind bei den Beteiligten gut angekommen. Wir sehen viel Potenzial bei den digitalen Zugängen, das ganzheitlich zu heben und entwickeln gilt.
Was waren die größten Herausforderungen bei der Umstellung auf ein digitales Schließsystem? Welche Tipps haben Sie für andere Wohnungsunternehmen?
Wysocki: Bisher haben wir nicht alle Schlösser umgestellt und befindet uns noch in der Testphase. Wir stellen aber fest, dass der Roll-out unseres Testportfolios sehr gut verlief. Wir sehen die Herausforderung einer Umstellung auf ein digitales System hauptsächlich darin, die Anwender und Entscheider über die neuen Möglichkeiten aufzuklären und sie dadurch zu überzeugen.
Geben Sie uns einen Ausblick: Wie sieht das digitale Gebäude der Zukunft Ihrer Meinung nach aus?
Wysocki: Die Gebäude der Zukunft sollen seinem Nutzer das Leben so komfortabel wie möglich gestalten. Die entsprechenden Objekte sollen durch digitale Unterstützung einen Service liefern, um höchstmögliche Lebensqualität zu gewährleisten, das heißt: Alltagshandlungen und -geschehnisse werden standardisiert oder erleichtert. Das können Aspekte wie die direkte Paketzustellung an die Wohnungstür oder remote durchführbare Türbetätigung für Freunde und Familie sein. Außerdem wird es möglich sein, durch Sensorik Auffälligkeiten bei der Haustechnik (Heizung, Treppenhausbeleuchtung, Wasserfluss etc.) wahrzunehmen und diese automatisch an die Hausverwaltung zu kommunizieren und in einem weiteren Schritt Aufträge an entsprechende Dienstleister auszulösen. In Zukunft wird auch Grünanlagepflege über standardisierte Bewässerungssysteme und automatisch laufende Mähroboter optimal durchgeführt.
Der Experte für Wohnungswirtschaft Karsten Nölling ist seit September 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung der KIWI.KI GmbH. Bereits seit Ende 2014 war er als Vertriebsleiter bei KIWI tätig und Mitglied des Executive Committees. Vor KIWI entwickelte er als Firmengründer einen digitalen Concierge Service für Hotels und war als Head of Operations für das Startup 9flats verantwortlich. Davor war Karsten Nölling Unternehmensberater bei McKinsey & Company und Projektleiter für Lean Manufacturing bei Mercedes-Benz. Sie finden ihn auf Twitter und LinkedIn.