KIWI Unterwegs: Erfahrungsbericht von der MIPIM 2023

Lesezeit: 4 Minuten

Die MIPIM ist eine jährlich stattfindende Messe für Immobilienprofis und Investoren.

Sie gilt als eine der wichtigsten Veranstaltungen der Immobilienbranche weltweit und zieht jedes Jahr Tausende von Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt an. KIWI war zuletzt 2018 vor Ort und seitdem wegen fehlendem Innovations- und Wowi-Schwerpunkt nicht mehr dabei. Ob das Bild 2023 anders ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Festivalgelände an der Wasserfront direkt an der Prachtpromenade “La Croissette”

Die MIPIM in Cannes: Das Wichtigste in Kürze

  • MIPIM 2023 ist eine der weltweit größten Immobilienmessen, die jedes Jahr in Cannes stattfindet. Sie bringt führende Vertreter der Immobilienbranche zusammen, um über aktuelle Entwicklungen, Trends und Innovationen zu diskutieren. Die Messe bietet ein Forum für Networking, Geschäftsanbahnung und die Präsentation neuer Projekte und Dienstleistungen.
  • Ziel der MIPIM 2023 war es u.a. sich mit den neuesten Herausforderungen, die erforderlich sind, um den Wandel voranzutreiben und der Innovation, die zur Umgestaltung der gebauten Umwelt erforderlich sind, zu befassen.
  • KIWI Geschäftsführer Karsten Nölling war nach 5 Jahren wieder selbst vor Ort, um herauszufinden, ob die Messe sich verändert hat, und wenn ja: wie?

KIWI nach 5 Jahren wieder auf der MIPIM

Die Messe bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen, Trends und Lösungen in der Immobilienbranche. Dabei versucht die Messe seit längerem, Technologie und Digitalisierung stärker in den Mittelpunkt zu rücken, blieb in der Vergangenheit aber klar eine Messe, in der es vor allem um das Kaufen, Verkaufen und die Preisbildung von Immobilien geht und nicht um Digitalisierung und Klimaschutz.

Der KIWI Geschäftsführer Karsten Nölling, unterdessen seit über 8 Jahren bei KIWI, war zuletzt 2018 auf der MIPIM und ist seitdem wegen Corona und fehlendem Digitalisierungsfokus der MIPIM nicht mehr vor Ort gewesen. Entsprechend gespannt war er auf die Eindrücke nach 5 Jahren Pause.

Was hat sich verändert, seit dem letzten Besuch?

Beim ersten Rundgang auf der Messe fällt zunächst auf: Nicht viel hat sich verändert.

Die PropTech-Stände stehen immer noch verlassen im Keller und die vielen Boote wirken weiterhin aus der Zeit gefallen – in Zeiten von ESG, Wohnungsnot und (falschen) Enteignungsdiskussionen noch viel mehr als früher. Und auch Abseits der Messe scheint sich wenig verändert zu haben, so funktionieren die Schlüsselübergaben für Apartments auf der MIPIM 2023 immer noch nicht gut – genauso wenig wie für alle anderen Assetklassen.

Same Same – but different? Zumindest die Besucher*innen und Keynotespeaker kamen in gewohnter Masse.

Ein zweiter Blick lohnt trotzdem – oder gerade?

Doch bei genauerem Hinsehen stellen wir fest: Es sind doch ein paar wichtige Dinge anders. Es sind deutlich mehr PropTechs vor Ort als früher und diese sind deutlich etablierter – auch wenn viele weiter kämpfen müssen. Gespräche zwischen PropTechs sind internationaler als Gespräche mit Kunden und Immobilienunternehmen. Viele Immobilienunternehmen kennen die PropTechs, verstehen die Lösungen und haben sie zunehmend im Einsatz – wenn auch (noch) eher als Pilotlösungen denn als Flächenlösung.

Und auch für PropTechs gibt es “magic MIPIM moments”. Vielleicht, weil die großen Immobilienunternehmen uns ernster nehmen oder weil die Markt-Ernüchterung mehr Augenhöhe bringt. Vielleicht aber auch nur, weil sich alle langsam aber sicher besser kennen.


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Proptechs werden nicht mehr einfach abgefrühstückt

Neu und aus Sicht von KIWI ohne Frage ein klares Highlight war das “digital access breakfast” auf der Croisette mit Technologie-Unternehmen aus den USA und vielen Ländern Europas mit ca. 20 Teilnehmenden. Das wäre vor 5 Jahren noch undenkbar gewesen.

Und auch beim ZIA German Property Federation Sundowner waren gefühlte 20% PropTech-Vertreter*innen dabei, auch das war so vor Kurzem noch schwer vorstellbar.

Fazit: Wie war die MIPIM 2023 nun?

Als Fazit können wir festhalten: Es gibt wichtige und positive Veränderungen, die aber eher von den Teilnehmer*innen und nicht von der Messe kommen – vielleicht sogar eher trotz der Messe. Es gibt jedoch mehr als genug Veränderungsbedarf, den die MIPIM gestalten könnte. Das große Thema Klima und Digitalisierung sollte viel mehr im Mittelpunkt stehen. Warum ist es beispielsweise immer noch so viel leichter, dass viele Menschen mit vielen Taxis zur MIPIM fahren statt viele Menschen mit wenigen Bussen? Warum wird die Croisette nicht komplett gesperrt und stattdessen micro-mobility Angebote gemacht? Wieso nicht die beste (umgesetzte!) Bestandsstrategie für Digitalisierung und CO2-Reduktion für Wohnungsunternehmen auszeichnen? Die Liste der Ideen ließe sich fortsetzen. 

Fest steht: Immobilien sind so viel mehr als kaufen, verkaufen und Preisbildung. Warum also so wenig Lust und Kreativität für Neues von der MIPIM? Es bleibt zu hoffen, dass sich die Messe verändert und sich den wichtigen Herausforderungen der Branche stellt. Denn eins ist sicher: Die MIPIM ist wichtig! Sie bringt Menschen über Grenzen zusammen, gibt viele Impulse und baut Vertrauen auf – und ja, sie macht auch einfach Spaß.


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