Gerade in älteren Gebäudebeständen ist das Raumklima ein Faktor: Ein regelmäßiger Luftaustausch verhindert eine hohe CO2-Konzentration und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und beugt somit Gebäudeschäden durch z. B. Schimmel vor. Ein Startup aus Berlin hat hierfür ein Monitoring- und Warnsystem entwickelt, das anhand von Sensorik ermittelt, wann eine Belüftung notwendig ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Smarte Systeme mit Sensorik können dabei helfen, die Luftqualität zu überwachen und ggf. gegenzusteuern.
- Die gesammelten Daten der Sensoren können in einem Online-Dashboard eingesehen und bei Bedarf verschiedenen Stakeholdern zur Verfügung gestellt werden.
- Unbelastete Luft in Innenräumen ist für Immobilienbetreiber ein Faktor, da unter anderem Feuchtigkeit zu Gebäudeschäden führen kann.
Stellen Sie sich vor, durch Ihre Wasserleitungen fließt tagtäglich verunreinigtes Wasser, welches Sie wie selbstverständlich tagein, tagaus zu sich nehmen. Unvorstellbar, nicht wahr? Wenn wir penibel darauf Acht geben, kein dreckiges Wasser zu trinken, warum achten wir dann nicht bei einer Sache, die noch viel häufiger vorkommt als das Trinken auf eine durchweg hervorragende Qualität?
Der Mensch atmet im Durchschnitt 17 Mal pro Minute. Die Qualität der Luft hat einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden, sie hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unsere Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.
Durch das Pandemiegeschehen in den letzten zwei Jahren wurde der Bedeutung der “gesunden” Luft zwar ein deutlich höherer Stellenwert zugestanden als zuvor, jedoch nur unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Ansteckung und der Verbreitung von Aerosolen. Nach wie vor ist vielen Menschen nicht bewusst, wie wichtig ein gesundes Raumklima ist, obwohl es gar nicht mal so schwer ist, für ein solches zu sorgen. Achtet man auf auf einen korrekten Luftaustausch, lassen sich Schadstoffe, Staub und Allergene in der Luft auf ein unbedenkliches Maß reduzieren.
Der natürliche Luftaustausch in Gebäuden war jedoch noch nie so gering wie heutzutage. Energiepolitisch ein großer Gewinn, ist es im Gegenzug noch nicht in den Köpfen angekommen, dass dies bedeutet, dass viel häufiger gelüftet werden muss.
Danken wird das die eigene Gesundheit, aber nicht nur die. Auch Gebäudeschäden lassen sich durch einen häufigen Luftaustausch vermeiden, man denke nur an Schimmel und die hierdurch verursachten Schäden. Denn eine regelmäßige Frischluftzufuhr führt dazu, dass nicht nur der CO2-Wert in der Luft verringert, es wird auch der Feuchtigkeitsgehalt in der Luft minimiert, was einer Schimmelbildung vorbeugen kann.
Doch wie kann man am effektivsten für eine gesunde Raumluft sorgen?
Saubere Luft? Exakte Messungen erforderlich
Verschiedene Faktoren mit Einfluss auf das Raumklima sind für uns Menschen nicht direkt wahrnehmbar. Doch um etwas steuern oder beeinflussen zu können, muss es vorher messbar sein. Diese Messungen müssen dazu genau und aussagekräftig sein, um aus den gewonnenen Daten die richtigen Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Hier bietet es sich an, Sensoren einzusetzen, welche wichtige Parameter wie den CO2-Gehalt in der Luft für uns messen und wiedergeben.
Zunächst einmal sind die Ziele der CO2-Messung auf die Verbesserung der Luftqualität ausgerichtet – die Rechnung ist hierbei ganz einfach: ein hoher CO2-Wert bedeutet verbrauchte Luft. Damit einher geht eine hohe Konzentration an Aerosolen, welche wie CO2 beim Ausatmen in die Raumluft abgegeben werden.
Wie sorge ich für eine aussagekräftige Datenlage?
Die Aufgabe des Sensors ist es herauszufinden, wann die Luft verbraucht ist, also wann der CO2-Gehalt eine bestimmte Schwelle überschreitet. Um dies zu tun, sollte er an einem “Durchschnittsort” im Raum installiert werden. Außerdem sollte er nicht zu nahe an Personen und am Fenster angebracht werden. So kann der Sensor den Durchschnittswert des Raumes erfassen.
Wie verhält man sich aber, wenn einem beispielsweise ein zu hoher CO2-Gehalt in der Luft angezeigt wird? Fenster auf, Frischluft rein, fertig? Ganz so einfach ist das nicht. Wieso ist zum Beispiel eine schnelle Absenkung der CO2-Konzentration bei gekipptem Fenster nicht möglich?
Richtiges Lüften ist für einen schnellen Luftaustausch und die Herabsenkung des CO2-Wertes unerlässlich. Dies bedeutet, das Fenster eben gerade nicht “auf Kipp” zu haben, sondern komplett zu öffnen, am besten das gegenüberliegende gleich auch, und für Durchzug zu sorgen. Dieses sog. Stoßlüften sollte je nach Außentemperatur dann zwischen 5 bis 15 Minuten dauern.
Ein positiver Nebeneffekt des effizienten Lüftens lässt sich auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit erkennen. Durch das gezielte Öffnen des Fensters für kurze Dauer lässt sich Energie sparen.
Luftfilter und Luftwäscher eine sinnvolle Ergänzung
Luftfilter, Luftwäscher und UVC-Reiniger tragen alle zur Verbesserung der Raumluftqualität bei. Luftfilter reinigen die Luft im Raum, indem sie Verunreinigungen wie Staub, Pollen und Schimmel herausfiltern. Sie arbeiten mit einer Vielzahl von Filtertypen. Zum Beispiel mit einem Kohlefilter oder einem “High-Efficiency Particulate Air/Arrestance”-Filter, abgekürzt HEPA-Filter. Nach Angaben der Verbraucherzentrale können diese HEPA-Filter Aerosole aus der Luft filtern und dadurch die Verbreitung von Coronaviren verringern. Luftwäscher wälzen die Luft nicht über Filter, sondern durch ein spezielles Wasserbad, das Schadstoffe entfernt. UVC-Reiniger können mit Hilfe von UV-Licht Bakterien und Viren aus der Luft entfernen, jedoch können sie die Luft nicht von Feinstaub oder Gerüchen reinigen.
Mit all ihren Funktionen sind alle Geräte durchaus sinnvoll, allerdings kein Ersatz für regelmäßige Frischluftzufuhr. Um diese so effizient wie möglich zur Verfügung zu stellen, ist ein System zur Überwachung der Luftqualität die optimale Lösung.
Internet of Things (IoT) unterstützt bei Messung der Luftqualität
Gesunde Klimabedingungen können heute ganz einfach mit Hilfe von Technologie geschaffen werden, die von einfachen analogen Ablesegeräten und Luftfiltern bis hin zu digitalen Diensten reicht, die einen umfassenden Überblick über das große Ganze bieten. Das Internet of Things (IoT) ist eine gute Wahl für eine solche Lösung. IoT beschreibt Systeme, welche physische Objekte wie zum Beispiel Gebäude durch Sensoren und Software digitalisieren.
Intelligente Sensoren können für bestimmte Anwendungen programmiert werden. Die Flexibilität der Produkte, insbesondere in Gebäuden mit einer Vielzahl von oder sogar wechselnden Nutzern, bietet enorme Vorteile für unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse.
Digitale Schnittstellen, oft auch als offene APIs bezeichnet, ermöglichen die herstellerunabhängige Kommunikation von Geräten untereinander. Dank dieser Art von Konnektivität können Prozesse automatisiert und die Gebäudesicherheit verbessert werden. Es gibt bereits Systeme, die mit Hilfe von maschinellem Lernen vorhersagen können, wann sie gebraucht und wann sie gewartet werden müssen. Die gewonnenen Daten der einzelnen Sensoren werden Zentral gesammelt und ausgewertet.
RYSTA Protect erlaubt Messungen in Echtzeit und Zugriff auf historische Daten
Mit RYSTA Protect kann den Status der Raumluft dank einer intelligenten Sensortechnik jederzeit überprüft werden. Der RYSTA Protect misst neben Parametern wie der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit auch den CO2-Gehalt im Raum. Ein optischen Alarm direkt am Sensor zeigt, wann gelüftet werden muss; dies geschieht anhand eines einfachen Ampelsystems. Beim Überschreiten einer bestimmten CO2-Konzentration gibt der Sensor ein Signal ab, schaltet von grün erst auf gelb und dann auf rot. Die Auslöseschwelle für einen Lüftungshinweis (je nach CO2-Konzentration gelb oder rot) ist hierbei höher als die Rückkehr der Anzeige auf den unbedenklichen Wert (grün). Dies verhindert ein ständiges Pendeln der CO2-Konzentration um den Maximalwert.
Der Sensor kann jederzeit ohne kostspielige Baumaßnahmen in Bestandsgebäuden nachgerüstet werden.
Die gesammelten Daten der Sensoren können dann in einem Online-Dashboard eingesehen und bei Bedarf verschiedenen Stakeholder zur Verfügung gestellt werden. Das intelligente Gebäudemonitoring schafft gesunde sowie sichere Innenräume und maximiert gleichzeitig die Energieeffizienz.
Über RYSTA
RYSTA ist ein Proptech-Unternehmen, das ein intelligentes Monitoring- und Warnsystem für die Bau- und Immobilienwirtschaft anbietet und seinen Kunden damit richtige und rechtzeitige Entscheidungen ermöglicht. Die RYSTA Protect Lösung besteht aus Multisensoren mit Ampelsystem, Cloud-Datenanalyse und Benutzeroberflächen zur Dateneinsicht.
Das Unternehmen wurde 2016 in München gegründet und hat seinen Firmensitz in Berlin. Zu den Kunden gehören Unternehmen der Bau-, Immobilien- und Energiewirtschaft. RYSTAs Vision ist es, mit Technologie gesunde und nachhaltige Gebäude für uns und unsere Kinder zu schaffen.