Paketkasten im Mehrfamilienhaus – Lösung für das Problem Letzte Meile

Noch nie wurden so viele Bestellungen online aufgegeben wie aktuell. Allein die Deutsche Post lieferte 2017 rund 1 Million Pakete mehr aus als noch im Jahr zuvor, nämlich rund 1,3 Milliarden Pakete deutschlandweit. Doch oft scheitert der Zustellprozess auf den letzten Metern. Innovative Ideen gehen das Problem Letzte Meile an. Besonders erfolgsversprechend: Paketkästen fürs Mehrfamilienhaus. Mit ihnen werten Wohnungsunternehmen nicht nur die Objekte ihres Bestands auf. Viel mehr bieten Sie ihren Mietern durch diese Zusatzleistung Komfort und Zufriedenheit, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Bewohner.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Paketflut überrollt die Zusteller: 3 Milliarden Pakete pro Jahr
  • Alternative Lösungen sind in der Testphase: Umstieg auf Elektroantriebe, Fahrradlieferant, Roboter und Drohne
  • Eine Lösung für den letzten Schritt der Last Mile ist die Paketbox
  • Mit elektronischem Schließsystem gelangt der Paketbote sicher und effizient ins Mehrfamilienhaus

3 Milliarden Sendungen jährlich

Onlinehandel boomt wie nie zuvor. Noch nie wurden täglich so viele Pakete versandt wie aktuell. In Deutschland sind es jährlich 3 Milliarden Sendungen. Sendungszusteller wie DHL, Hermes, dpd oder Amazon werben mit Zustellung am Wunschtermin, Same-Day-Lieferungen und Evening-Express-Angeboten. Allerdings schleicht sich beim Endkunden der Eindruck ein, dass diese Erwartungen nur selten erfüllt werden. Zahlreiche Pakete können beim ersten Zustellversuch nicht erfolgreich übermittelt werden. Als Auffangstationen dienen neben Filialen mittlerweile auch Paketshops.

Der Paketdienst Hermes ließ bisher rund 15 000 Paketshops einrichten. Im Jahr 2017 kamen 1000 Stück hinzu. Bis 2020 plant Hermes eine Erweiterung auf insgesamt 20 000 Annahmestellen. Diese befinden sich klassischerweise in Spätkaufs, Kiosken und ähnlichen kleinen Geschäften aus der Nachbarschaft. Pakete werden vom Zusteller dorthin abgeliefert und sicher verwahrt, bis der Empfänger sein Paket persönlich abholt. Mit mehr als 28 000 Annahmestellen besitzt DHL deutschlandweit das dichteste Netzwerk. Doch obwohl die Anzahl der Paketshops, Paketstationen und andere Annahmestellen aufgestockt wurde, können die Zulieferer mit dem Anstieg der Bestellungen nicht Schritt halten. Zu wenig Zeit, Paketboten und Alternativen zur Lieferung mit dem Transporter im dichten Stadtverkehr.

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Kein Weg gespart

Mit dieser Methode vermeidet man einerseits zwar die teure, zeitaufwändige und auch umweltschädliche Zustellung an der Haustür des Empfängers. Allerdings wird der Zweck einer Bestellung zum Kunden nach Hause verfehlt. Insbesondere wenn dieser aus dem simplen Grund etwas online bestellt hat, dass er es bis vor die eigene Wohnungstür geliefert bekommen möchte. Ein Spaziergang zum nächsten Paketshop kommt nicht für jeden infrage. Wer seine Lieferung sogar mit dem Auto abholen fährt, trägt zur CO2-Belastung noch zusätzlich zum Lieferfahrzeug bei. Wer allerdings einen Paketkasten im Mehrfamilienhaus hat, spart sowohl seinen Mietern als auch dem Paketboten die zusätzliche Fahrt.

Ein zusätzlicher Faktor zum reinen Anstieg der Bestellungen ist die problematische Infrastruktur vieler Städte. Allein in Berlin handelt es sich um 415 000 Pakete pro Tag. Dafür sind täglich 2500 Lieferfahrzeuge im Einsatz. Wo sich selbst Autofahrer durch den dichten Verkehr quälen, ist für sperrige Zustellfahrzeuge erst recht kein Durchkommen mehr. Zudem sind viele Menschen tagsüber nicht zu Hause, um ihre Pakete persönlich an der Haustür entgegenzunehmen. Häufig sind Anfahrt, parken, klingeln und warten also nicht von Erfolg gekrönt. Das kostet Zeit und Geld .

Es droht die Liefer-Lawine

Die Lieferdienste haben längst gemerkt, dass sich am bisherigen Konzept etwas ändern muss. Die Innovationsmaschinerie lief allerdings lange Zeit zu schleppend an. Nun werden Paketboten von den hereinkommenden Bestellungen überrollt. Zeitweise war sogar eine Liefergebühr für die Zustellung an der Haustür im Gespräch.

Letztlich geht es nicht nur um vergeudete Arbeitszeit und hohe Kosten. Hinzukommen enorme CO2-Emmissionen, überlastete Mitarbeiter, die zu Niedriglöhnen arbeiten müssen und unzufriedene Verbraucher. Der Güterverkehr in Städten in Deutschland wird voraussichtlich innerhalb der nächsten 25 Jahre um 100% steigen. Was gilt es also zu tun, damit die neuste im Internet bestellte Technik nicht in überholten Lieferprozessen stecken bleibt?

Die Umstellung von der klassischen Lieferung auf effizientere Methoden

Der Abschnitt des Zustellprozesses, der zuständigen Unternehmen am meisten Kopfzerbrechen bereitet, nennt sich Last Mile (deutsch: „letzte Meile“). Damit ist die letzte Strecke zwischen Paketzentrum und Abgabe beim Empfänger gemeint. Diese führt häufig durch dichten Stadtverkehr und endet vor verschlossenen Haustüren, da Bewohner nicht zu Hause sind. Es gibt bereits verschiedene Lösungsansätze für den letzten Abschnitt der Zustellung.

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Umstieg auf Elektrofahrzeuge

Eine Maßnahme, die vor allem die Problematik des CO2-Ausstoßes angeht, ist der Umstieg vom Verbrennungsmotor auf Elektrofahrzeuge. Derzeit zeigt beispielweise UPS, wie das funktionieren kann. Aus einer Kooperation mit dem Technikunternehmen Arrival entstanden insgesamt 35 Elektrofahrzeuge. Außerdem wurden Ladestationen eingerichtet, damit die Fahrzeuge einsatzbereit bleiben. Die Testphasen laufen in London und Paris. Mit den Fahrzeugen wird nicht nur die CO2-Bilanz verbessert. Vielmehr gewinnt der Fahrer durch die Bauweise an Überblick über den Straßenverkehr.

Auch für die Deutsche Post ist ein Elektroauto im Einsatz, um die Feinstaubbelastung zu verringern. Bereits 5500 Stück des sogenannten Streetscooters fahren auf deutschen Straßen.

Radeln für die ökologische Zustellung

Das aktuell in der Presse erwähnte Projekt nähert sich dem Problem ebenfalls von der ökologischen Seite. Wer in einer Großstadt lebt, weiß: Mit dem Rad kommt man am besten voran. Das dachte sich auch die Deutsche Post und rief elektronisch unterstützte Frachträder ins Leben. Die Zusteller beladen die mobile Paketbox hinten am Elektrofahrzeug an einer Packstation und machen sich dann an die Auslieferung zum Kunden.

C-3PO liefert Pakete aus

Wem das noch nicht modern genug ist, interessiert sich vielleicht für die folgende Lösung. Hermes stellte kürzlich seinen ersten Zustellroboter von Starship vor. Das kleine elektronisch betriebene Gerät auf vier Rädern fährt autonom vom Paketcenter bis zum Endkunden und wird dabei von einem Operator überwacht. Er ist auf den Gehwegen unterwegs und entlastet den Autoverkehr. Kommt es beim Empfänger an, kann dieser per App die Klappe öffnen und das Paket entnehmen.

Skeptiker sprechen allerdings insbesondere über die Diebstahlgefahr und das Vorankommen in Schritttempo.

Lieferung aus der Luft

Noch ein Stück fantastischer wird es beim Thema Drohnen. Bekannt geworden ist dieser Ansatz insbesondere durch Amazon. Damit grenzt sich das Unternehmen auch nach außen hin von den langsamer agierenden bestehenden Konkurrenten ab.

Am 7. Dezember 2016 wurde in Großbritannien erstmals ein Paket per Drohne zugestellt. Der erste Testlauf in luftiger Höhe sei gelungen, so dass weitere Probeläufe folgen können. So können innerhalb einer halben Stunde Waren mit einem Gewicht von bis zu 2 kg ausgeliefert werden. Aber auch andere Anbieter arbeiten an Lieferdrohnen. Besonders attraktiv: Drohnen lassen sich nicht von Staus oder Baustellen aufhalten. Sie begeben sich auf direktem Weg zum Empfänger und erreichen so unschlagbar kurze Lieferzeiten.

Auch hier bleibt die Frage nach Zuverlässigkeit und Sicherheit des Luftraums bis zur Bewährungsprobe im Zustelleralltag offen.

Zur Lieferung gehört die erfolgreiche Zustellung

Ob die Lieferung per Rad, Elektrofahrzeug, Roboter oder Drohne beim Empfänger ankommt – das wahre Problem präsentiert sich meist erst dann. Denn ist der Anwohner nicht zu Hause, bleibt die Tür verschlossen und das modernste Zustellfahrzeug bringt nichts. So würde das Projekt Last Mile buchstäblich auf den letzten Metern scheitern.

Paketkasten im Mehrfamilienhaus

Glücklicherweise gibt es auch hierfür einen innovativen Ansatz. Paketboxen gelten als das Konzept der Zukunft. Der ein oder andere mag Paketkästen schon von öffentlichen Standorten kennen, wie etwa vor dem Supermarkt. Das Prinzip funktioniert wie ein herkömmlicher Briefkasten. Nur eben in Übergröße. Der Zusteller legt das Paket in die Box und der Besitzer kann es bequem zu einem beliebigen Zeitpunkt mit einem Chip entnehmen. Der Unterschied besteht darin, dass auch der Zusteller einen Chip zur Box benötigt.

Paketboxen werden aus Sicherheitsgründen am besten im Hausflur eines Mehrfamilienhauses installiert. So ist es in Großstädten auch bei Briefkästen üblich. In Neubauten wird der benötigte Platz bereits bei der Planung berücksichtigt. In älteren Mehrfamilien sind die Eingangsbereiche allerdings meist eng und Fluchtwege dürfen nicht versperrt werden.

Sind die Kästen dann allerdings einmal im Hausflur angebracht, erleichtern sie die erfolgreiche Zustellung enorm. Vor allem besonders fleißige Online-Besteller dürften von dem Prinzip profitieren. Ein Pilotprojekt der Deutschen Post mit Berliner Wohnungsunternehmen wurde bereits ins Leben gerufen. Auch an vielen anderen Stellen sind die Lösungen schon im Einsatz . So zum Beispiel als Pilotprojekte der Vorreiter-Firmen Renz und Kern Paketkästen. In Österreich können so frische Waren in gekühlten Paketkästen abgelegt werden.

Mit dem elektronischen Schließsystem zum Erfolg

Ein Problem gibt es da allerdings noch: Wie kommt der Paketbote durch die Hauseingangstür und somit zum Paketkasten? Die naheliegende Lösung wäre, jeden Paketzusteller mit einem Set Haustürschlüssel auszustatten, um die anvisierte Zustellquote von 100% zu erreichen. Das gigantische Schlüsselbund ist auch bei Briefzustellern häufig Gang und Gäbe. Praktisch? Nein. Effizient? Nein. Sicher? Erst recht nein.

Jeder Schlüssel birgt bei Verlust ein enormes Sicherheitsrisiko für das Mehrfamilienhaus. Bündelt man nun alle Schlüssel an einem Bund, kann man sich das Dilemma ausmalen. Außerdem ist der Umgang alltagsuntauglich. Auch hier gibt es eine Lösung: Ein schlüsselloses Türzugangssystem.

KIWI bietet in seinem Produktportfolio die optimale Ergänzung zur herkömmlichen Schließanlage an. Mit KIWI Smart Entry müssen keine Schlösser ersetzt werden und Bewohner können ihren Haustürschlüssel weiterhin nutzen. Installiert wird lediglich ein kleiner KIWI Sensor hinter der Klingelanlage, der den Türsummer ansteuert. Geöffnet wird die Tür dann einfach per KIWI Transponder oder über das Smartphone. Ein KIWI Transponder kann so eingestellt werden, dass er mehrere Türen bei aktiver Zutrittsberechtigung öffnen kann. Große Schlüsselbunde werden nicht mehr benötigt.

Freie Bahn zum Paketkasten

In der Praxis bedeutet das, dass der Paketbote mit einem KIWI Transponder ausgestattet wird. Er bekommt für die Türen seiner Route wenn gewünscht zeitlich begrenzte Zutrittsrechte. Steht er vor der betreffenden Tür, muss er diese nur noch mit einer Hand aufdrücken. Kein Suchen, kein Klingeln, kein Warten, kein Paket im Schmutz abstellen. Geht ein KIWI Transponder verloren, kann dieser direkt aus der Ferne gesperrt werden, sodass keine Sicherheitslücke entsteht. Alternativ kann der Zusteller auch sein Smartphone oder ein anderes internetfähiges Gerät mit der eigenen App des Zustellers nutzen. Mit der KIWI API Schnittstelle kann man die KIWI Funktionen einfach in bestehende Software-Lösungen integrieren.

Die Zukunft ist jetzt

Die aktuelle Entwicklung macht also eins deutlich: Es tut sich etwas. Und das muss es auch, damit Zusteller die herannahende Flut an Bestellungen stemmen können. Für das Problem Last Mile gibt es innovative Lösungsansätze. Die Zusammenarbeit der Zustelldienste wie DHL, Hermes, dpd oder UPS mit technisch innovativen PropTechs wie KIWI kann eine reibungslose Zustellung möglich machen.

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