Die Verbände der Immobilienwirtschaft auf einen Blick – die umfassende Infografik [aktualisierte Fassung]

Lesezeit: 5 Minuten

Welche Verbände der Immobilienwirtschaft sind aktuell tonangebend? Und welches sind dort die handelnden Personen? Unsere Grafik gibt einen Überblick. Den Download-Button zum kostenlosen Download finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Seit der letzten Aktualisierung der Grafik gab es u. a. einen Wechsel in der Führungsetage beim ZIA: Dr. Joachim Lohse folgt als Geschäftsführer auf Gero Gosslar. Zuvor hatten wir bereits die hauseigenen Digital-Initiativen vom GdW und vom ZIA mit aufgenommen:

  • das DigiWoh-Kompetenzzentrum (GdW, zusammen mit mittlerweile über 90 Wohnungs- und Technologienunternehmen) und die
  • die ZIA-PropTech-Plattform.

Das Wichtigste in Kürze:

  • BID – Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland: Zusammenarbeit von BFW, GdW, IVD, VDIV und ZIA. Außerdem der BVI.
  • BFW – Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen: Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft
  • BVI – Bundesfachverband der Immobilienverwalter e.V.: Verband für den professionellen Immobilienverwalter
  • GdW – Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen: größter deutscher Branchendachverband – vertritt bundesweit sowie auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche und privatwirtschaftliche Wohnungsunternehmen
  • Haus & Grund Deutschland – Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V.: Vertreter der privaten Immobilienwirtschaft mit insg. 22 Landesverbänden
  • IVD – Immobilienverband Deutschland: Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen: Berufsorganisation und Interessenvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft
  • VDIV – Verband der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (vormals DDIV – Dachverband Deutscher Immobilienverwalter e. V.): Berufsverband der treuhänderisch tätigen Immobilienverwalter in Deutschland
  • ZIA – Zentraler Immobilienausschuss: vertritt sämtliche Interessen der Immobilienwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette

Alles auf einen Blick: Verbände der Immobilienwirtschaft

Verlieren Sie nicht den Überblick und laden Sie sich die Infografik über die Verbände der Immobilienwirtschaft in Deutschland herunter. Hier geht’s zum kostenlosen PDF.

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BID: Bündelung der Kräfte

Die BID Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland bündelt die Verbände BFW, GdW, IVD, VDIV und ZIA, um eine schlagkräftige Zusammenarbeit mit politischer und wirtschaftlicher Ausrichtung zu gewährleisten. Die BID setzt sich zum Ziel, die volkswirtschaftlichen Interessen der Immobilienwirtschaft durchzusetzen und zu stärken.

Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich aus verschiedenen Gremien zusammen. Dazu gehören die Mitgliederversammlung, der geschäftsführende Ausschuss sowie Arbeitskreise zu Themen wie Energie, Technik und Normung, Stadtentwicklung und Recht.

Die große Bedeutung der BID lässt sich anhand des Bruttowertschöpfungsbeitrags für Wirtschaftsbranchen verdeutlichen: Mit über 619 Milliarden Euro trug die Immobilienwirtschaft 20 % zur gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland 2020 bei. Zum Vergleich: Für die Finanz- und Versicherungsdienstleister wurden ein Jahr zuvor rund 116 Milliarden Euro notiert. (Quellen: ZIA Deutschland; Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.)

Private Wohnungswirtschaft

Eines der BID-Mitglieder ist der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. Seine 1.600 Mitglieder gehören zur privaten Wohnungswirtschaft und repräsentieren ungefähr 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus.

Der BFW ist in acht verschiedene Landesverbände unterteilt, die für die verschiedenen Regionen Deutschlands zuständig sind (Landesverband Nord, Berlin/Brandenburg, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Mitteldeutschland, Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Baden-Württemberg und Bayern). Seit 1946 verbindet der BFW mit seiner Arbeit die mittelständische Immobilienwirtschaft und vertritt die Interessen seiner Mitglieder auf politischer Landesebene.

Immobilienverwaltung

Der BVI Bundesfachverband der Immobilienverwalter e.V. ist der Verband professioneller Immobilienverwalter und kümmert sich um die Sicherung der Qualitätsstandards seiner Mitglieder. Der Verband orientiert sich bei seiner Arbeit an seinen zentralen Grundsätzen: Glaubwürdigkeit, Kompetenz, Einsatzwille, Zuverlässigkeit, Partnerschaft und Lebensfreude.

Berufsverband professioneller Immobilienverwalter

Der VDIV – Verband der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (vormals DDIV – Dachverband Deutscher Immobilienverwalter e. V.) ist in 10 Landesverbände aufgeteilt. Der Verband fungiert als deutscher Berufsverband der treuhänderisch tätigen Immobilienverwalter und umfasst 3.000 Mitgliedsunternehmen. Der VDIV vertritt seine Mitglieder z. B. gegenüber politischen Institutionen und Personen und setzt sich u. a. für optimale Weiterbildungsmöglichkeiten ein.

Zu den Mitgliedern des VDIV gehören ausschließlich hauptberufliche Immobilienverwalter, die sich einer strengen Berufsordnung verschreiben. Diese verwalten insgesamt knapp 7 Millionen Einheiten, davon 4,8 Millionen WEG-Einheiten (Stand 2019).

Deutschlands größter Dachverband

Der größte deutsche Dachverband der kommunalen, genossenschaftlichen, kirchlichen und privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen ist der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Insgesamt bewirtschaften seine 3.000 Mitgliedsunternehmen um die 6 Millionen Wohneinheiten. Die Interessen seiner Mitglieder vertritt der GdW sowohl auf deutscher, als auch auf europäischer Ebene.

Der GdW steht kurz vor seinem 100. Geburtstag (gegründet: 1924) und hat mit seiner langjährigen Arbeit die Landschaft der deutschen Immobilienwirtschaft maßgeblich geprägt. Um auch die Digitalisierung der Wohnungswirtschaft mitgestalten zu können, hat der Verband im Jahr 2020 zusammen mit mehr als 30 Wohnungs- und Technologienunternehmen das Kompetenzzentrum Digitalisierung – kurz DigiWoh – gegründet. Mittlerweile gehören zum Kompetenzzentrum über 90 Mitgliedsunternehmen.

Beratung und Dienstleistung

Neben Wohnungsunternehmen und Immobilienverwaltern gibt es noch weitere Organisationen in der Immobilienbranche. Die Interessen der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft vertritt der IVD Immobilienverband Deutschland – Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen.

Mit dem Grundsatz von nachhaltiger Immobilienwirtschaft versammeln sich rund 6.000 Mitgliedsunternehmen unter dem Dach des IVD. Der Verband versteht sein Logo als Qualitätsmerkmal immobilienwirtschaftlicher Dienstleistungsberufe und stellt Weiterentwicklung, Förderung seiner Mitglieder und Konfliktschlichtung in den Fokus. Der Bundesverband mit Sitz in Berlin widmet sich insbesondere politischen Zielen, während die 6 Regionalverbände ihre Mitglieder direkt unterstützen.

Privates Haus- und Grundeigentum

“Eigentum bedeutet Freiheit”, heißt es auf der Website des Eigentümerverbandes Haus & Grund, der sich für Immobilienbesitzer engagiert, die uneingeschränkt über ihr privates Haus- und Grundeigentum verfügen möchten. Der Verband ist in 22 Landesverbände unterteilt und vertritt gut 900.000 Mitglieder.

Die Mitglieder sind in erster Linie private Eigentümer, die ihre Immobilien als Kapitalanlage nutzen und/oder mit ihrem Eigentum einen Teil ihrer privaten Altersvorsorge bestreiten. Auf ein Wohnen zur Miete wird in der Regel bewusst verzichtet.

ZIA: 27 Verbände der Immobilienwirtschaft

Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss gilt als Unternehmer- und Verbändeverband. Im Interesse seiner Mitglieder, zu denen allein 27 Verbände zählen, handelt er insbesondere mit volkswirtschaftlichen Zielen. Dabei agiert der ZIA sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene. Er begrenzt sich dabei nicht auf ein bestimmtes Feld, sondern bedient die Interessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Aus den Mitgliedsunternehmen arbeiten um die 500 Experten in den Ausschüssen des ZIA zusammen. Der ZIA setzt sich zum Ziel, die Außenwirkung der Immobilienbranche aufzuwerten und Transparenz zu schaffen.

Wie der GdW möchte auch der ZIA an der Entwicklung digitaler Lösungen für die Immobilienbranche beteiligt sein und hat in Kooperation mit der German PropTech Initiative (GPTI), PropTech1 Ventures und Blackprint Booster eine eigene Plattform für PropTech-Unternehmen geschaffen, die s. g. ZIA PropTech Plattform. Ziel der Plattform ist es, etablierte Immobilienunternehmen, PropTechs und ihre Investoren zu vernetzten und so die Immobilienwirtschaft als Treiber für Innovation zu positionieren.

Weitere kleinere Immobilienverbände und Organisationen

Darüber hinaus gibt es weitere immobilienwirtschaftliche Verbände und Organisation, die aber auf Bundesebene eine eher untergeordnete Rolle spielen.

Als praktischen PDF-Download zum Ausdrucken: Mit unserer Infografik behalten Sie den Überblick! 

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6 Gedanken zu „Die Verbände der Immobilienwirtschaft auf einen Blick – die umfassende Infografik [aktualisierte Fassung]“

    • Hallo Herr Kirchen, vielen Dank für Ihre Nachricht und das Feedback! Gerne vermerken wir die gif für eine Neuauflage bzw. Erweiterung der Übersicht. Beste Grüße

      Antworten
      • Bei hoher Wertschätzung der Arbeit der gif Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. ist diese nicht den Interessenverbänden der Immobilienwirtschaft im wohlverstandenen Sinne zuzuordnen.

        Der RDM, der für seine Mitglieder zweifelsohne hervorragende Arbeit leistet, ist regional geprägt und spielt auf Bundesebene eine untergeordnete Rolle.

        Es wird korrekt darauf hingewiesen, dass es weitere immobilienwirtschaftliche Verbände und Organisationen gibt, die aber auf Bundesebene eine eher untergeordnete Rolle spielen.

        Antworten

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