Türen sind wie auch Schließzylinder seit jeher ein Synonym für Sicherheit. Die Einführung digitaler Lösungen in diesem sensiblen Gewerk sorgt deswegen mitunter für Unbehagen – etwas, das funktioniert, wird durch etwas Unbekanntes ersetzt.
Der Austausch einer rein mechanischen Schließanlage durch ein digital gesteuertes System macht allerdings aus mehreren Gründen Sinn, sowohl für die Bewohner, als auch die Verwaltung. Das gilt nicht nur für Komfort und Verwaltungsaufwand, sondern eben auch für das Thema Sicherheit, wie die Skizzierung des Schließzylinders zeigt.
Wie ist ein Schließzylinder aufgebaut?
Der klassische Schließzylinder kann in drei Kategorien unterteilt werden:
- Halbzylinder,
- Doppelzylinder und
- Knaufzylinder.
Halb- und Knaufzylinder sind jeweils nur von einer Seite benutz- bzw. schließbar wohingegen der Doppelzylinder die beidseitige Nutzung zulässt.
Diese Zylinderkategorien sind nochmals unterteilbar in verschiedene Bauformen wie beispielsweise
- Profilzylinder,
- Rundzylinder,
- Ovalzylinder u. a.
Die Zylinder werden in das Einsteckschloss des Türblattes eingelassen, wobei Schloss und Zylinder miteinander verschraubt werden. Beim Einstecken des Schlüssels in das Schloss und dem anschließenden Drehmoment verschieben sich die Zuhaltungsstifte und lösen damit die Sperrstifte: Die Tür ist entriegelt und kann geöffnet werden.
Sicherheitsstufe | Faktor | Beschreibung |
Niedrig | 0,1 – 0,5 | einfaches Schließsystem ohne zusätzliche Sicherungsstufe |
Mittel | 2,5 – 3,5 | kleine bis große Schließsysteme mit zusätzlicher Sicherungsstufe |
Hoch | 4,0 – 4,8 | kleine bis große Schließsysteme mit zertifizierter Sicherungsstufe |
Sehr hoch | 4,9 – 7,2 | Hochsicherheitssysteme mit Kopier- und Einbruchschutz |
Die Schließzylinder elektronischer bzw. digital steuerbarer Schließanlagen sind in den meisten Fällen baugleich. Der entscheidende Unterschied bei der Sicherheit ist weniger bauartbedingt, sondern vielmehr eine Frage der Handhabung in der Praxis:
Beim Verlust eines klassischen Schlüssels aus Metall vergehen oft mehrere Tage oder gar Wochen, bis die entsprechenden Schließzylinder ausgetauscht werden und somit das „Sicherheitsleck“ geschlossen wird. In diesen Wochen ist nicht klar, ob unbefugte Personen Zutritt zur Immobilie haben. Bei einem digitalen System können verlustige Öffnungsmedien wie z. B. Transponder oder Smartphones mit entsprechender App per Mausklick gesperrt werden – in Echtzeit. Die Immobilie ist also umgehend wieder sicher, die Zutrittshoheit verbleibt bei der Hausverwaltung.
Für die Ausstattung eines Gebäudes mit einem digitalen System gibt es bei z. B. KIWI mehrere Auswahlmöglichkeiten, je nach Anwendungsfall – von Smart Entry für den Hauseingang über die Smart-Lock-Systeme für Wohnungstüren, Keller- und Technik- sowie Wirtschaftsräumen (als digital steuerbare Klinke oder als digitaler Knauf) bis hin zu digitalen Schlüssel-Safes. Der klassische Schlüssel kann bei Bedarf parallel genutzt werden, so dass das System zu einem kostengünstigen Hybrid-System wird. Bei Neubau- und Sanierungsobjekten empfiehlt sich eine ab Werk digitalisierte Tür, entweder aus massivem Holz oder aus Stahl. Die Türen sind voll elektrifiziert und beziehen ihren Strom aus der Türzarge.
Wir informieren Sie gerne in einem kostenlosen Beratungsgespräch über unsere Produkte, wenn Sie über die ersten Schritte eines Digitalisierungsvorhabens nachdenken oder KIWI in eine bereits bestehende Digitalisierungsstrategie integrieren möchten.
Moderne Arten der Türentriegelung und -öffnung
Wenn Sie Ihre Immobilie auf den neusten Stand der Technik bringen möchten, haben Sie viele Möglichkeiten der Digitalisierung. Welche dies im Einzelnen sind und wie sie funktionieren, stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Wenn Sie den Zutritt Ihrer Immobilien digitalisieren möchten, sollten Sie in einem ersten Schritt ermitteln, welche Personengruppen Zugang benötigen (Bewohner, Verwaltungsmitarbeiter, externe Dienstleister wie z. B. Handwerksunternehmen und Entsorger, etc.) und welche Türen digitalisiert werden sollen (nur die Hauseingangstüren oder z. B. auch Keller- und Wohnungstüren). Von diesen beiden Fragen hängt ab, welche Produkte installiert werden sollten.
Grundsätzlich auf dem Markt erhältlich sind folgende Systeme:
Bluetooth-Türschloss
Bluetooth-Türschlösser basieren auf dem Austausch von Funkwellen, wobei ein Empfängermedium an Ihrer Tür installiert wird. Dieses kommuniziert mit dem Sendermedium in Form eines Transponders oder einer Smartphone-App.
Fingerscan
Bei dieser einfach zu bedienenden Variante dient der Finger als Access-Medium zur Entriegelung der Tür. Der Fingerabdruck wird vorab eingescannt und abgespeichert, um im Anschluss die gewünschte Tür jederzeit ohne weitere Sicherheitskontrolle entriegeln und öffnen zu können. Das Mitführen eines Öffnungsmediums wie einem Schlüssel ist hinfällig – zutrittsberechtigte Personen haben also jederzeit Zutritt.
Smartphone
Bei dieser Methode dient das Smartphone als digitaler „Schlüssel“, um die Türen zu entriegeln. Dabei wird eine App vorab auf das Gerät geladen, mit der anschließend die gewünschte Tür entriegelt werden kann.
Das Smartphone gibt dem Türöffnungssystem via Mobilfunkverbindung das Signal zum Entriegeln der Tür. Während des Entriegelungsvorgangs gleicht das System die ID des Smartphones mit den im System hinterlegten IDs ab, um auch wirklich nur zutrittsberechtigten Personen eine Türöffnung zu ermöglichen. Der komplette Entriegelungsvorgang dauert mit z. B. der KIWI App nur wenige Augenblicke.
Transponder
Wer eine Alternative zum Smartphone sucht, wird häufig beim Transponder fündig.
Das kleine Gerät hat in der Regel lediglich einen Knopf zum Entriegeln der Türen – und selbst dieser wird mitunter gar nicht benötigt. Verfügt der Transponder über einen s. g. Handsfree-Modus (wie z. B. der KIWI Transponder), entriegelt die Tür automatisch, sobald sich eine Person mit dem Transponder in der Hosen- oder Jackentasche nähert. Eine entsprechende Zutrittsberechtigung ist Voraussetzung.
Zahlencode
Auch diese Variante der Türöffnung funktioniert schlüsselfrei. Man überlegt sich dabei einen speziellen Code und speichert diesen im System. Danach können zugangsberechtigte Personen mit diesem Code jederzeit Türen öffnen. Bei vielen Modellen ist die Vergabe mehrerer Codes möglich. Diese Technik hat den Nachteil, dass Personen mit einem Zutrittsrecht sich den Code merken müssen – und ihn deswegen womöglich irgendwo notieren, was wiederum ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Alle Techniken analoger und digitaler Schließsysteme im Überblick
Technik | Vorteile | Nachteile |
Schließzylinder mit Metallschlüsseln | 🗸 simple Installation 🗸 geringe Kosten | ✗ Schlüssel unterliegen keinem Kopierschutz ✗ extrem aufwändiges Schlüsselmanagement |
Bluetooth-Türschloss | 🗸 bestehende Schließanlage vergleichsweise umstandslos und zeitnah nachrüstbar | ✗ Zugangsmediums nötig wie z. B. Transponder oder Smartphone mit App |
Fingerscan | 🗸 Fingerdruck dient zur Identifikation 🗸 kein Zugangsmedium notwendig | ✗ Finger muss stets frei von Fettfilm sein, damit der Scanner reagiert ✗ unhygienische bei zahlreichen Nutzern |
Smartphone-App | 🗸 Smartphone als Öffnungsmedium (haben viele Nutzer fast durchweg dabei) 🗸 Umgehende Sperrung der App bei Smartphone-Verlust möglich | ✗ leerer Smartphone-Akku verhindert Tür-Öffnung |
Transponder | 🗸 extrem einfache Handhabung im Alltag 🗸 Handsfree-Modus ermöglicht Entriegelung der Haustür ohne Anfassen von Tür und Schloss | ✗ ist die Batterie leer, bleibt auch die Tür geschlossen |
Zahlencode-Tür | 🗸 einmal installiert, ist die Handhabung im Alltag simpel 🗸 Vergabe zahlreicher Codes möglich | ✗ vergessene Codes führen zu großem Aufwand sowie zu langen Wartezeiten |
Setzen Sie auf den neusten Sicherheitsstandard
Eins sollte durch den heutigen Artikel klar geworden sein: Ein herkömmlicher Schließzylinder ist in Sachen Schließsysteme nicht mehr Stand der Technik. Wenn Sie auf das Plus an Sicherheit für Ihre Immobilie setzen wollen, sollten Sie sich auf jeden Fall mit den digitalen Pendants des Schließzylinders auseinandersetzen. Wenn Sie diesen Weg nun nicht alleine gehen möchten, begleiten wir Sie selbstverständlich gerne.
Nehmen Sie Kontakt zu uns auf – kostenlos und unverbindlich. Wir beantworten Ihnen gerne sämtliche Fragen.
[cta-beratung]
Beeindruckend, wie weit die Technologie in Sachen Schließsysteme gekommen ist! Die Möglichkeit, Zugangsberechtigungen in Echtzeit zu verwalten und auf Verluste sofort reagieren zu können, macht digitale Schließsysteme nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer. Es ist faszinierend, dass man mittlerweile zwischen so vielen fortschrittlichen Optionen wählen kann, von Bluetooth-Schlössern bis hin zu Apps und Fingerscans. Solche Innovationen zeigen, dass die Digitalisierung auch in der Sicherheitstechnik unaufhaltsam voranschreitet.