Alles was neu ist, wird oft erst einmal skeptisch betrachtet – selbst dann, wenn der Nutzen offensichtlich ist.
Wer zum Beispiel das gesamte Leben immer einen Schlüssel in der Tasche hatte, wird bei dem Gedanken an einen Transponder oder eine Smartphone-App als Alternative wohl erst einmal stutzen, Nutzen hin oder her.
Der Wechsel von analog zu digital hat allerdings nicht nur für Hausverwaltungen enorme Vorteile, sondern auch für Bewohner*innen und auch Dienstleistungsunternehmen. Wer die eigene Bewohnergemeinschaft von der Einführung überzeugen möchte, hat ein paar gute Argumente auf seiner/ihrer Seite.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Digitalisierung des Zutritts sorgt für eine spürbare Steigerung des Komforts für die Bewohner*innen, z. B. durch die Möglichkeit, privaten Reinigungshilfen oder der Kinderbetreuung den eigenständigen Zutritt zu ermöglichen. Zweitschlüssel sind überflüssig.
- Die Nutzung von Smartphone-Apps und Transponder erhöht die Sicherheit und senkt zugleich signifikant die Kosten für die Haushalte bei Verlust des Öffnungsmediums. So können verlustige Transponder und Smartphones mit installierter App einfach per Klick deaktiviert werden – der Austausch von Schließzylindern ist hinfällig.
- Die grundlegende Technik ist bereits aus dem Automobil-Sektor bekannt, wo selbst Fahrzeuge der untersten Preisklassen per Funkfernbedienung entriegelt werden. Die Marktdurchdringung des digitalen Zutritts für Mehrfamilienhäuser schreitet entsprechend schnell voran, so dass der Zutritt per Transponder und Smartphone-App zeitnah von Mieter*innen erwartet und auch verlangt werden dürfte bzw. in Teilen bereits erwartet wird.
Was spricht für Transponder und Smartphone-App? Was gegen Metallschlüssel?
Vorweg: Die immer wieder von Bewohner*innen gestellte Frage, ob ein an das Internet angeschlossenes System auch wirklich sicher ist, kann mit einem deutlichen „Ja“ beantwortet werden.
So arbeitet zum Beispiel das digitale Schließsystem von KIWI mit einem Sicherheitssystem, das weltweit auch beim Online-Banking angewendet wird. Dabei werden bei jeder Türöffnung winzige Datenpakete zwischen Transponder (oder Smartphone-App), Tür und KIWI-Cloud verschickt, die nur ein einziges Mal gültig sind (s. a. KIWI-Sicherheit). Diese Daten abzufangen, lohnt sich für Unbefugte also nicht – und ist ohnehin so gut wie nicht möglich. Die Sicherheitsarchitektur wurde von ausgewiesenen Fachleuten entwickelt und wird regelmäßig aktualisiert und unangekündigten Tests unterzogen.
Die Vorteile des digitalen Zutritts sind für die Bewohner hingegen auch im Alltag spürbar.
Komfort
Die Suche nach Schlüsseln ist für die Nutzer von digitalen Schließsystemen hinfällig. Ein Klick auf den Transponder oder in der Smartphone-App und die Tür ist entriegelt. Eine spürbare Komfortsteigerung im Alltag gibt es für Bewohner*innen zudem durch den s. g. Handsfree-Modus und die Möglichkeit, Gastrechte einzurichten.
Handsfree-Modus
Um den Handsfree-Modus zu aktivieren, muss lediglich ein kleiner Hebel im Inneren des Transponders umgelegt werden. Anschließend entriegelt die Haustür automatisch, sobald sich eine Person mit einem Zutrittsrecht der Tür nähert. Die Tür muss dann nur noch aufgestoßen werden.
Der Handsfree-Modus ist nicht nur für Personen mit körperlicher Beeinträchtigung eine Hilfe (so müssen z. B. Gehilfen nicht aus der Hand gelegt werden, um Schlüssel zu suchen und in das Schloss einzuführen – s. a. den Beitrag zum Ambient Assisted Living [AAL]). Sämtliche Personen, die vor der Haustür stehen und keine Hand frei haben, müssen die Tür nur noch aufdrücken. Aus Sicherheitsgründen funktioniert der Handsfree-Modus nur an Hauseingangstüren, nicht an Wohnungstüren.
Gastrechte
Die Möglichkeit, über die Smartphone-App oder den heimischen PC beliebig viele Gastrechte an z. B. Kinderbetreuer*innen, Reinigungs- oder Pflegekräfte zu vergeben, erspart den Bewohner*innen nicht nur die Kosten für zahlreiche Zweitschlüssel, sondern auch das Ausgeben und das spätere Zurücknehmen der Schlüssel.
Die Gastrechte können zudem zeitlich begrenzt vergeben werden. Soll z. B. die Haushaltshilfe immer nur donnerstags zwischen 9 und 12 Uhr Zutritt zur Wohnung erhalten, kann dieses mit wenigen Klicks in der App oder am Computer festgelegt werden. Außerhalb dieses Zeitfensters kann die Haushaltshilfe keine Tür entriegeln.
Das automatische Erlöschen von Zutrittsrechten kann ebenfalls am PC, über das KIWI Portal, das auch den Bewohner*innen zur Verfügung steht, oder über das Smartphone eingerichtet werden. Z. B. wenn der Nachbar lediglich an einem bestimmten Tag in die Wohnung gelangen soll, um zu lüften oder die Blumen zu gießen.
Kosten
Die Möglichkeit, Gastrechte kostenlos und unbegrenzt zu vergeben, erspart Bewohner*innen die Kosten für Zweitschlüssel. Der Hauptmieter bzw. die Hauptmieterin kann z. B. über das KIWI Portal unbegrenzt viele Personen erlauben, die eigenen Türen zu entriegeln. Die Personen gelangen dann entweder per Transponder oder per kostenloser Smartphone-App in die Wohnung.
Die App gibt es für Geräte mit iOS- und mit Android-Betriebssystem und kann in den jeweiligen App-Stores kostenfrei heruntergeladen und genutzt werden. Auch die Einrichtung und Nutzung des notwendigen KIWI-Kontos ist kostenlos.
Bei Verlust eines Transponders oder eines Smartphones, auf dem die KIWI App installiert ist, fallen weder Kosten für Nachschlüssel noch Kosten für den Austausch von Schließzylindern an. Das verlustige Öffnungsmedium wird einfach per KIWI App oder KIWI Portal deaktiviert, so dass potentielle Finder keine Türen damit öffnen können.
Sicherheit
Durch die Möglichkeit, verlorene Transponder und Smartphones direkt und ohne Zeitverzögerung zu sperren, wird die Sicherheit der Immobilie erhöht – zumindest im Vergleich zu einer rein analogen Schließanlage.
Geht der Schlüssel einer analogen Anlage verloren, dauert es oft Stunden oder Tage, bis der Verlust bemerkt und auch gemeldet wurde. Bis die Hausverwaltung die betreffenden Schließzylinder ausgetauscht hat, dauert es abermals oft ein paar weitere Tage oder gar Wochen. In diesem Zeitraum ist die Immobilie nicht sicher!
Diese Sicherheitslücke gibt es beim digitalen Zutritt nicht, verlustige Transponder und Smartphones mit installierten Apps können von den Mietern selbst deaktiviert und bei Bedarf wieder aktiviert werden – und zwar in Echtzeit. Die Schlüsselhoheit bleibt durchweg gewahrt.
[teaser-konfigurator]Und sonst noch?
Die durchschnittliche Mieterschaft ist ein Abbild der Gesellschaft, ganz klar. Und so ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Mieter*innen beim Thema Wohnen nicht mehr ausschließlich an schöne Räume und niedrige Mieten denken, sondern auch an Umwelt-Aspekte. Digitale Schließanlagen haben hier ein messbares Plus.
Umwelt-Aspekt: Einhaltung der ESG-Kriterien
Die Nutzung von digitalen Schließanlagen reduziert besonders im Wohn-Segment der Immobilienbranche den CO2-Ausstoß. Denn bei Wohnimmobilien ist nicht nur die Fluktuation bei den Mietern vergleichsweise hoch, es gibt im Vergleich zu anderen Immobilien-Segmenten auch mehr Kontaktpunkte mit externen Dienstleistern. Und diese müssen schließlich ebenfalls in die Immobilien.
Beide Personengruppen – Mieterschaft und externe Dienstleister – erfordern ein anhaltend aufwändiges Schlüsselmanagement: neue Rechte müssen eingeräumt, abgelaufene Rechte müssen entzogen werden. Bei einer rein analogen Schließanlage mit Metallschlüsseln sind hierfür zahlreiche Vor-Ort-Termine notwendig, wenn z. B. neuen Mietern die Schlüssel übergeben oder Handwerksbetrieben der Zutritt gewährt werden muss. Diese s. g. Schlüsselfahrten verursachen einen beachtlichen CO2-Ausstoß.
Bei einer digitalen Schließanlage sind diese Fahrten nicht notwendig. Zutrittsrechte werden per Mausklick am Computer der Hausverwaltung vergeben, die Personen mit Zutrittsrecht lassen sich mithilfe eines z. B. per Post verschickten Transponders oder der kostenlosen Smartphone-App selbst hinein. Bei Bedarf kann die Hausverwaltung sämtliche Türen auch per Mausklick öffnen, steht z. B. ein Heizungsmonteur vor verschlossener Tür und benötigt umgehend Zutritt.
Durch den Wegfall der Schlüsselfahrten leisten digitale Schließsysteme einen Beitrag zur Erfüllung der ESG-Kriterien für die Wohnungswirtschaft.
[download-positionspapier]Erwartungshaltung durch zügige Marktdurchdringung
Dass Türen auf Knopfdruck geöffnet werden können, wissen Verbraucher bereits seit Jahrzehnten. Im Automobilsektor werden seit vielen Jahren sogar Kleinwagen mit Funkfernbedienungen ausgeliefert, das Prinzip des digitalen Zutritts ist also weitläufig bekannt.
Durch die schnelle Marktdurchdringung des digitalen Zutritts auch im Immobiliensektor steigt die Erwartungshaltung der Mieterschaft an den Betreiber – der Schlüssel wirkt nicht mehr zeitgemäß, ja regelrecht rückständig. Letztlich ist es keine Frage mehr, ob Türen künftig nur noch digital entriegelt werden, sondern nur noch wann. Die Technik ist schließlich vorhanden und markterprobt. Hier haben Entscheider in der Wohnungswirtschaft inzwischen also die Karten selbst in der Hand.
Ein kleines Pilotprojekt, bei dem die Mitarbeiter*innen das System im Feld kennenlernen, ist mit wenig Aufwand und kostengünstig eingerichtet. Hier reicht zunächst ein einfacher digitaler Schlüsselsafe im Flur vor den Keller- und Heizungsräumen der Objekte, der sämtliche Metallschlüssel zu den Räumen beinhaltet und von den Fachleuten vor Ort per Transponder oder Smartphone-App geöffnet werden kann.
Die Verwaltungsmitarbeiter*innen können die Nutzung am Computer überwachen (DSGVO-konform), Zutrittsrechte vergeben und wieder entziehen und lernen somit die einfache Handhabung kennen. Kommt es später zu einem Rollout, ist die Steuerung des Systems bereits bekannt. Das Neue ist dann gar nicht mehr neu – die eigenen Mitarbeiter*innen kennen und schätzen bereits die Vorzüge eines digitalen Schließsystems.
Alexander Pannhorst ist COO und Geschäftsführer bei KIWI. Er leitet die Teams Operations, Finance und Legal. Daneben treibt er übergeordnete, strategische Themen und die Skalierbarkeit interner Prozesse voran.