Die Zukunft der Wohnungswirtschaft: Die 3 Trendthemen

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Die EXPO REAL 2017 in München setzte den Kurs gen Digitalisierung. Die Immobilienbranche nutzte die Messe als Treffpunkt zum Austausch von führenden und jungen Unternehmen der Branche. Dabei ging es vornehmlich um die Zukunft der Wohnungswirtschaft.

KIWI Geschäftsführer Karsten Nölling hat sich auf der EXPO REAL nach den wichtigsten Trends umgesehen. Auch in Zukunft wird er in unserer Blog-Kategorie PropTech über die relevantesten Themen der Wohnungswirtschaft informieren.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Etablierte und junge Unternehmen gehen gemeinsam den digitalen Wandel der Wohnungswirtschaft an
  • Flatrate Wohnen: die befristete Vermietung komplett ausgestatteter Apartments zu einem Festpreis, der meist über dem gewöhnlichen Mietspiegel liegt
  • Prozesse digitalisieren: Zeit und Kosten sparen durch schnelleres Umsetzen und sicheres Durchführen von internen Arbeitsabläufen
  • Agiles Arbeiten: Durch hohe Flexibilität im Unternehmen und direktes Feedback schneller auf neue Anforderungen reagieren und die Leistungsfähigkeit steigern

PropTechs beweisen Innovationskraft

Der Einfluss der Digitalisierung zeigt sich in verschiedensten Bereichen und bringt Chancen sowie Herausforderungen mit sich. Darum konnten diesmal junge PropTech-Unternehmen ihre Ideen in einem eigenen Forum präsentieren. Insgesamt tauschten sich mehr als 41.000 Besucher und über 2000 Aussteller auf der Immobilienmesse aus.

Der Umstand, dass die Digitalisierung in vollem Gange ist, ist auch für Wohnungsunternehmen nichts Neues. Welche Neuerungen auf sie zukommen und welche Chancen diese bieten, sind allerdings häufig undurchsichtig. Auf der EXPO REAL 2017 trafen junge Technologie-Unternehmen aus der Immobilienbranche, sogenannte PropTechs, daher auf etablierte Wohnungsunternehmen, um gemeinsam Projekte für eine digitale Zukunft zu realisieren.

Um die digitale Entwicklung aktiv voranzutreiben, wurde das neue REIN Forum ins Leben gerufen. Das Real Estate Innovation Network brachte Startups und etablierte Unternehmen zusammen. Die Trends setzen an allen Phasen der Wertschöpfungskette an und die PropTechs boten einen Überblick über ihre Produkte und Services an. Die Kombination aus Reichweite und Erfahrung mit Innovationskraft kann Prozesse digitalisieren und somit effizienter gestalten.

Drei der Trendthemen der Wohnungswirtschaft

Die Top 3 der Trendthemen für die Zukunft der Wohnungswirtschaft umfassen verschiedene Ansatzpunkte. Zum einen wird das direkte Umfeld der Immobilienwirtschaft zunehmend digital. Flatrate Wohnen heißt der neue Trend und meint ein neuartiges Konzept des Wohnens. Andere Themen setzen bei der Prozessoptimierung innerhalb eines Unternehmens an. Arbeitsprozesse und -abläufe gewinnen durch digitale Lösungen an Effizienz, vor allem durch verkürzte Arbeitswege und zeitsparende Methoden. Ausbremsende Bürokratie und unsicherer Schriftverkehr können weitestgehend entfallen. Darunter fällt beispielweise ein weiterer Trend: Agiles Arbeiten erhöht die Leistungsfähigkeit im Unternehmen.

Flatrate Wohnen

Arbeits- und Privatleben verändert sich und fordern zunehmend Flexibilität. Berufstätige wechseln in deutlich kürzeren Abständen den Job, ziehen quer durchs Land in andere Städte, um nach ein paar Jahren wiederum den Standort zu wechseln. Diesem neuen Arbeitsmodell muss sich auch der Wohnungsmarkt anpassen. Viele Menschen suchen keine Wohnung mehr, um sich dort endgültig niederzulassen, sondern vielmehr einige Jahre oder Monate zu verweilen, ohne die Annehmlichkeiten und den Wohlfühlfaktor eines herkömmlichen Zuhauses missen zu müssen.

Der Trend des Flatrate Wohnens ist eine Antwort auf diese Entwicklung. Dabei handelt es sich um eine Art der Kurzzeitmiete. Einigen dürfte das Konzept beispielsweise von der Vermietung von Studentenapartments oder WG-Zimmern geläufig sein. In der Regel möblierte kleinere Apartments werden für einen befristeten Zeitraum zu einem monatlichen all-inclusive-Preis vermietet. Die Vorteile sowohl für Vermieter als auch Mieter sind deutlich: Während der Mieter ein rundum-sorglos-Paket geboten bekommt und so flexibel wie möglich leben kann, ohne auf ein Hotel zurückgreifen zu müssen, kann der Vermieter die Miete höher ansetzen, als Mietspiegel und Mietpreisbremse es gewöhnlich zulassen würden. Dieser Trend geht Hand in Hand mit der Zunahme der Coworking Büros, einem weiteren großen Trend. Erste Prognosen sagen schon voraus, dass im Jahr 2030 30% aller Flächen ein sogenannter „shared space“ sind, also von häufig wechselnden Nutzern gebraucht werden. Das beinhaltet die Themen Wohnen und Arbeiten.

Prozesse digitalisieren

Der Vorgang, dass interne Prozesse im Unternehmen digital werden, ist nicht neu. Schließlich ist auch die Umstellung von schriftlichen Memos hin zum Versenden von E-Mails eine Form der Digitalisierung. Dass mittlerweile die Möglichkeiten deutlich umfangreicher sind, zeigen beispielsweise die standardmäßig genutzten ERP-Systeme. Doch insbesondere durch die Innovationen von PropTechs wächst die Fülle an digitalen Vorgängen weiter an. Dazu gehört beispielsweise die Digitalisierung des kompletten Vermietungsprozesses. Von der Vermarktung, über die Maklervermittlung, hin zu Bonitätsprüfung möglicher Mieter bis zur Beauftragung von verschiedensten Dienstleistern.

Darüber hinaus lassen sich digitale Services auch untereinander kombinieren, sodass nicht für jede Anwendung eine eigene Software genutzt werden muss. Digitalisiert ein Wohnungsunternehmen beispielsweise seine Schlüsselverwaltung mit KIWI und nutzt die Handwerkerapp Mareon von Aareon, kann KIWI einfach in die Mareon App integriert werden.

Durch digitalisierte Prozesse können Wohnungsunternehmen Zeit und Arbeitsaufwand sparen. Dadurch reduzieren sich auch die Kosten deutlich. Zudem wird die Sicherheit erhöht. Bleibt man beispielsweise beim digitalen Schlüsselmanagement als Beispiel, wird das Risiko für Bewohner deutlich reduziert, das Schlüssel in Zukunft nicht mehr verloren gehen können. Die Sicherheitslücke, die durch Schlüsselverlust entsteht, wird also verhindert. Außerdem werden durch den direkten Zugriff auf elektronische Türschlösser durch das Wohnungsunternehmen vom Schreibtisch aus die Arbeitswege für Hausverwaltung und Dienstleister deutlich verkürzt.

Agiles Arbeiten

Agilität im Unternehmen beschreibt die Fähigkeit, flexibel und initiativ zu wirken und zu arbeiten. Der Effekt sind kurze Entscheidungswege, hohe Teamnähe und schnelle Veränderungen.
Studien haben ergeben, dass agile Unternehmen im Schnitt wettbewerbsfähiger sind als Unternehmen mit weniger agilen Arbeitsformen. Agilität scheint demnach in einem direkten Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit zu stehen. Das gezielte Einsetzen von agilen Arbeitsweisen erhöht die Erfolgsrate. Beispielsweise wird durch ein beschleunigtes Erkennen und Umsetzen von Kundenwünschen deren Zufriedenheit gesteigert. Damit kann sich ebenfalls die Mitarbeiterzufriedenheit und somit das Engagement erhöhen.

Digital optimierte Prozesse reduzieren unbeliebte Schreibtischaufgaben und verkürzen somit die Reaktionszeit und bauen Frustrationen ab. Auch innerhalb des Teams verkürzt agiles Arbeiten die Wege und beschleunigt somit beispielsweise Feedbackrunden. Auf langwierige Zielplanung kann verzichtet werden und der Bezug zum Projekt verliert sich nicht auf halber Strecke.

Potenzial der Zukunft der Wohnungswirtschaft

Die Zukunft der Wohnungswirtschaft sieht digital aus. Die drei Top Trends zeigen dabei deutlich, dass großes Leistungspotenzial in den Herausforderungen steckt. Denn häufig bremsen eingefahrene Strukturen den Wunsch nach mehr Flexibilität aus. Insbesondere junge Unternehmen sind ständig mit dem Unvorhersehbaren konfrontiert, sodass flexibles Agieren zum Alltag gehört.

Daher lässt sich besonderes Potenzial aus der Zusammenarbeit von etablierten Unternehmen und PropTechs ausschöpfen. Die Innovationskraft von PropTechs treibt die Digitalisierung von Prozessen voran, um Konzepte wie Flatrate Wohnen schnell umsetzen zu können.

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