Studie zur Digitalisierung: 7 Ergebnisse, die die Immobilienwirtschaft dramatisch verändern werden

Die Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt schreitet mit einer enormen Geschwindigkeit voran. Big Data, Smart Data und Smart Services prägen unseren Alltag immer mehr. Auch PropTech (engl. Property Technology) ist ein Begriff, den wir immer häufiger zu hören bekommen. Dieser umfasst nichts Anderes als die Digitalisierung der Immobilienbranche. Sämtliche Geschäftsabläufe im Hinblick auf den Kauf, den Verkauf, die Vermietung und Bewirtschaftung von Immobilien sollen in Zukunft durch den Einsatz neuer Technologien und smarter Anwendungen in die virtuelle Welt verlagert werden.

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) hat zusammen mit Ernst & Young (EY) die Thematik rund um den Einsatz digitaler Technologien in der Immobilienwirtschaft im Rahmen einer Studie von allen Seiten beleuchtet. Auf Grundlage der Studie haben wir nachfolgend die wichtigsten 7 Ergebnisse für Sie herausgestellt. Diese zeigen, wie sich die Digitalisierung künftig auf traditionelle Immobilienunternehmen und innovative PropTech-Startups auswirken wird.

Das Internet der Dinge bringt große Veränderungen mit sich

Aus der Studie geht hervor, dass das Thema rund um die Digitalisierung für 90% der Immobilienunternehmen auf der Prioritätenliste ganz weit oben steht. 80% setzen heute bereits innovative Technologien ein, um ihre Geschäftsabläufe zu vereinfachen.

Die Ergebnisse zeigen ebenso, dass sich die Digitalisierung vor allem auf Produkte und Services aus dem Bereich der Wohnungsvermarktung auswirken wird. Auch das Bank- und Finanzwesen wird sich durch smarte Technologien wie zum Beispiel das Blockchain-Prinzip stark verändern. Betroffen wären dadurch insbesondere Asset-Manager, die eine Finanzierung benötigen. Weiteres Entwicklungspotenzial liegt in den Bereichen Projektentwicklung und Facility Management. Start-ups wie lifelife, die nach und nach das Property Management von Wohnungsunternehmen automatisieren, arbeiten heute bereits an zahlreichen Lösungen, die die Prozesse in der Wohnungswirtschaft vereinfachen sollen. Auch KIWI unterstützt traditionelle Immobilienunternehmen dabei, ihre Abläufe durch innovative Technik zu digitalisieren. Ebenso könnten intelligente BIM-Systeme (Building Information Modeling bzw. digitale Gebäudemodellierung), sowie gebäudereinigende Roboter schon sehr bald den Alltag von immobilienwirtschaftlichen Unternehmen bestimmen.

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Ergebnis 1: Umsatzsteigerung durch PropTech Unternehmen

Anders als bei klassischen Immobilienunternehmen stehen innovative Technologien bei PropTech Unternehmen schon längst auf der Agenda – schließlich finden sie ihren Ursprung darin. Diese stehen jedoch keineswegs in Konkurrenz zu traditionellen Betrieben, sondern ergänzen diese viel eher und sorgen dadurch für Synergien. Daraus lässt sich die Prognose ableiten, dass die PropTech-Szene das Potenzial hat, den Umsatz etablierter Marktteilnehmer bedeutend zu steigern.

Ergebnis 2: Effizienzsteigerung durch Digitalisierung der Geschäftsabläufe

Rund 70% der Immobilienunternehmen gaben an, dass alle betriebsrelevanten Daten und Informationen bereits heute in digitaler Form vorliegen. In den kommenden fünf Jahren wird diese Zahl schon bei nahezu 100% liegen. Ähnlich steht es mit den Zahlen, wenn es darum geht, unternehmensinterne Produkte und Leistungen auf digitalen Plattformen miteinander zu vernetzen und somit virtuelle Datenräume mit mehr Transparenz zu schaffen. Das ist deshalb so vorteilhaft, weil beispielsweise alle Beteiligten bei einer Projektentwicklung auf diese Weise einfachen Zugang zu Informationen erhalten. Durch intelligente, digitale Lösungen lassen sich vor allem auch versteckte Prozesskosten, wie zum Beispiel die Verwaltung von Schlüsseln und Zugangsrechten, erheblich reduzieren.

Laut Umfrage haben klassische Immobilienunternehmen keine Scheu vor neuen Technologien. Ganz im Gegenteil, sehen sie darin einen großen Mehrwert, da sie durch die Digitalisierung die Effizienz ihrer Kernprozesse maßgeblich steigern können. Mit 14% befürchtet nur ein geringer Anteil der Befragten, dass digitale Technologien eine Gefahr für ihre Geschäftsmodelle darstellen könnten.

Ergebnis 3: Big Data, Cloud-Technologien und Co. gewinnen immer mehr an Bedeutung

Die Bereiche, in denen digitale Technologien in Zukunft eingesetzt werden sollen, wurden sowohl von traditionellen Immobilienunternehmen als auch von PropTech-Unternehmen fast gleichermaßen bewertet. Demzufolge werden die größten Veränderungen in den Bereichen Datenstrukturierung, Big Data/Data Mining, mobile Arbeitsgeräte und Cloud-Technologien erwartet. Ebenso großes Potenzial sehen rund 80% der PropTech Start-ups im Bereich Smart Contracts. Diese umfassen Funktionen wie das Speichern und Anpassen papierloser Verträge oder das selbstständige Erfüllen von Vertragsklauseln. Auch Aspekte wie die künstliche Intelligenz oder Augmented Reality, die auch heute schon immer häufiger von unterschiedlichen Branchen eingesetzt werden, rücken immer weiter in den Fokus. Einzig und allein die Robotertechnologie findet mit nur 30% bis dato vergleichsweise wenig Zuspruch bei allen Unternehmen der Immobilienwirtschaft.

Ergebnis 4: Mobile Endgeräte sind das A und O

In einer Zeit, in der sich Menschen kaum vom Smartphone abwenden können, haben es Unternehmen schwierig, wenn sie ihre digitalen Inhalte nicht an mobile Endgeräte anpassen. Das haben die meisten Immobilienunternehmen aber bereits verstanden. 98% der Befragten benutzen laut Studie auch heute schon mobile Geräte in ihrem alltäglichen Geschäft, um sich selbst und den Kunden einige Abläufe zu erleichtern. Gerade im Facility Management eignen sich diese ideal, um zum Beispiel Energiedaten ganz automatisiert zu erfassen und zu übertragen oder, um digital festzuhalten, in welchen Zeiträumen beispielsweise Dienstleister eine Zugangsberechtigung zu bestimmten Objekten erhalten. Dies ist auch eine Funktion, die die KIWI App bietet.

In den kommenden fünf Jahren soll das Thema den Befragten zufolge allerdings noch mehr an Bedeutung gewinnen. Mitarbeiter mit Tablets auszustatten, damit diese Kundenpräsentationen abhalten oder mobile Meetings durchführen können, seien in Zukunft ganz selbstverständlich.

Ergebnis 5: Die Ansprüche an Immobilien verändern sich

Dass klassische Immobilienunternehmen sehr positiv gegenüber neuen Technologien stehen und künftig vermehrt in diese investieren möchten, ist offensichtlich. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Veränderungen nicht nur die Unternehmen selbst betreffen, sondern auch die Immobilien, mit denen sie wirtschaften. Die Digitalisierung wird die qualitativen Anforderungen an Flächen (Flexibilität, Zuschnitt, Ausstattung etc.) mit hoher Wahrscheinlichkeit signifikant erhöhen. In diesem Punkt sind sich sowohl traditionelle Betriebe als auch PropTech-Startups einig. Gerade im Wohnungsbau nehmen intelligente Häuser und damit auch Smart Home Standards eine immer bedeutendere Rolle ein.

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Anders sieht es hingegen mit der Veränderung der Immobiliennachfrage aus. Während PropTech Unternehmen eine steigende Nachfrage für alle Nutzungsarten (Wohnimmobilien, Büroimmobilien, Einzelhandelsimmobilien, Produktions-und Logistikimmobilien, Gesundheits- und Sozialimmobilien, Hotels und Spezialimmobilien) prognostizieren, gehen klassische Immobilienunternehmen in einigen Bereichen durchaus auch von negativen Entwicklungen aus. So sehen sie den größten Rückgang beispielsweise bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien. Grund dafür ist zum einen, dass der Onlinehandel dem stationären Handel immer mehr die Stirn bietet und zum anderen, dass moderne Arbeitskonzepte wie mobiles Arbeiten den konventionellen Berufsalltag ersetzen könnten. Eine steigende Nachfrage sehen sie hingegen bei Wohn- und Spezialimmobilien wie Hotels, Rechen- und Gesundheitszentren.

Ergebnis 6: Berlin als Hotspot für PropTech-Unternehmen

Berlin ist eine Start-up-Metropole. Für junge und etablierte Unternehmen zählt die Hauptstadt schon lange zu den beliebtesten Standorten der Welt. Auch in der PropTech-Szene belegt Berlin den ersten Platz. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 114 PropTech-Startups zu ihrem Schwerpunkt, Gründungsort- und Zeitpunkt befragt. Dabei ließ sich feststellen, dass die Mehrheit der Start-ups mit 42%, also 48 Unternehmen, in Berlin gegründet wurde, dicht gefolgt von München mit 18% und Hamburg mit 9%. Die meisten PropTechs gingen dabei im vergangenen Jahr an den Start.

Ergebnis 7: Kooperationen sind der Schlüssel zum Erfolg

70% der klassischen immobilienwirtschaftlichen Unternehmen sehen fehlende Fachkräfte als größtes Hindernis, um ihre Digitalisierungsstrategie erfolgreich umsetzen zu können. Bei PropTech-Unternehmen liegt das größte Problem in fehlenden finanziellen Ressourcen. Die Studie bringt hervor, dass nur 14% der befragten etablierten Unternehmen eine wahre Konkurrenz in jungen Start-ups sehen. Umgekehrt steht es jedoch anders. 63% der Digital Natives sind der Meinung, die konservative Seite der Immobilienbranche herausfordern zu können.
Für einen wirtschaftlichen Erfolg wäre es sinnvoll, wenn beide Parteien sich zusammenschließen und kooperieren, da beide in großem Ausmaß voneinander profitieren können. Das bedeutet nicht, dass es nur darum geht, dass etablierte Marktteilnehmer in PropTech-Startups investieren, um Zugang zu innovativen Technologien zu erhalten. Oft genügt schon ein Austausch von Informationen oder das Bereitstellen des eigenen Netzwerks, um sich einander anzunähern.

Fazit

Die Digitalisierung und das Internet der Dinge werden die Immobilienwirtschaft in den kommenden Jahren stark verändern und eine ganz neue Realität schaffen. Obwohl die Bereitschaft bei klassischen Immobilienunternehmen bereits da ist, geht aus den Zahlen der Studie dennoch hervor, dass junge PropTech-Startups im Hinblick auf digitale Entwicklungen noch einen großen Vorsprung haben.

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